Mittwoch, 31. Januar 2018

Do it yourself again

Wir hatten wieder viel zu tun. Aus Korkzapfen, bunten Klebbändern, Salzteig und gefährlicher Farbe, weil sehr anhaftend, Männchen basteln. Natürlich mit einem Kind. Diesmal wieder mit unserer Enkelin, die das mit den Klebbändchen besser im Griff hatte als ich. Ich habe bei ihr abgeschaut. Das Ergebnis erfreut uns heute die ganze Zeit. Sind die herzig geworden! - Kaya und Grosspapi haben dann gestern noch Verstecken gespielt mit den neuen, halbtrockenen Figürchen. Wenn ein Männchen oder Frauchen sich versteckte, welches von Kaya betreut wurde, hielt sie beim Zählen die Augen offen. Das Figürchen durfte nicht schauen, sie schon!


Dienstag, 30. Januar 2018

Also ehrlich!

Draussen auf dem Sitzplatz hängt Retos Bettdecke und tropft vor sich hin. Was denken sich Nachbars? - "Ja, ja, alte Leute! Denen passiert halt mal was!" Oder so ähnlich. - Aber es war unser Kater. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit hat er eine Magenverstimmung. Dass er ausgerechnet auf Retos Bett gekotzt hat, ist "tragisch", hat doch Reto letzte Woche eine neue Matratze gekauft. Schön sauber, ganz frisch. Und seine Decke ist auch die neueste in unserer Wohnung. - Jedenfalls habe ich geschrubbt und ausgespült, was das Zeug hält. Alles wieder weiss. Duftet nach Waschmittel, aber tropft. Nepomuk, der Kater, wird auf Diät gesetzt. Das bedeutet, dass ich jetzt Reis mit Pouletfleisch koche. Nur für ihn, unseren einzigen, trotz allem geliebten Kater.

Montag, 29. Januar 2018

An der Sonnenseite

Tagesanzeiger heute Morgen. Wetterbericht für eine Woche. Nur heute garantierter Sonnenschein in den Bergen. - Hals über Kopf sind wir auf den Bahnhof gestürzt und nach Zürich gefahren. Von dort wollten wir so schnell wie möglich nach Chur. Aber die liebe SBB hat ja mehr Pannen denn je. Abfahrt verzögert um einige Minuten. Dafür "erfreuten" wir uns an drei Berliner Jungmännern. - Frisch und jung. Aber ihr Gesprächsthema bis Landquart: Die äusserliche Beurteilung der Frauen, die sie kennen. Die eine hat fusselige Haare, die andere zu grosse Hände und zu kleine Brüste. Passt nicht. Die dritte und vierte wollen für alles Geld, dabei können sie es doch lustig haben. Eine kostet fünfhundert. - ......- Der Zug fuhr mit zwanzig Minuten Verspätung ab und nur bis Landquart statt bis Chur. Aber später sassen wir ohne Mantel an der Sonne, und es war sehr, sehr schön. Auch unsere kleine Wanderung. Und kleine Hände und grosse Brüste oder umgekehrt verloren sich allmählich im Sonnenlicht. Gern hätte Reto ein Fernrohr gehabt, um vielleicht am Calanda ein paar Wölfe zu sichten.

Sonntag, 28. Januar 2018

Sonntagabend - es nachtet ein.

Vor einer halben Stunde bin ich nach Hause gekommen von einem Treffen mit meiner Besten Freundin in der Stadt. - Bauch voll. Stimmung gut. Nicht nur, aber auch, weil es schon bis halb sechs Uhr hell bleibt. Das Jahr macht Fortschritte. So ein wunder-,wunderschöner Abendhimmel in ganz tollen Farben von orange bis violett und vielen Zwischentönen. - Nun koche ich noch ein Gemüsesüppchen und dann flegle ich mich vor den Fernseher. Aber ich schaue nicht "Tatort" sondern eine Sendung über Kinder, die wir auf Vorrat haben. Kein Mordfall heute Abend. Lieber mich freuen darüber, wie Kinder sich entwickeln.

Samstag, 27. Januar 2018

Motivation zurück

Heute war ein Tag wie so viele im Jahr. Einkaufen, Kaffee trinken, heim, kochen, Mittagessen, ruhen, lesen, wieder Kaffee trinken, echli putzen. Eine Geburtstagskarte wartet darauf geschrieben zu werden. - Bloggen? - Heute nein danke!

Setze ich mich ans Pult, MEIN Pult, ein guter Ort für mich. Echli aufräumen, ehe ich die Karte schreibe. Die letzte "flow" nochmals durchsehen. Will ich etwas behalten, mir merken, aufhängen, einüben? - Seite für Seite blättere ich durch. Schreibe mir vier Zettel von Behaltenswertem. Der kürzeste, beste heisst: SCHREIBTISCHGLÜCK.
                                   

Freitag, 26. Januar 2018

Ich finde mich gut

Eine Schönheit zu werden, habe ich aufgegeben. Schlank bin ich keineswegs. Willensstark wäre ich gern. Grosse Taten habe ich nicht vorzuweisen. - Trotzdem bin ich heute mit mir zufrieden. Weil es mir nämlich immer noch gelingt, mich über Nacht zu regenerieren. - Gestern Abend fiel ich sozusagen ins Bett und war lahm an Körper und Geist. Heute Morgen stand ich auf, beschwingt und freudig gespannt auf den neuen Tag. - Wir sind dann nach dem Morgenessen gleich schauen gegangen, ob der neue Bärlauch sich schon zeigt. - Fehlannahme! Alles ruhig am Bärlauchhang. Wir haben noch Zeit, die eingelegten Blätter vom letzten Jahr zu geniessen. Morgen an Spaghetti. Mmmmhhhh! - Dafür zeigen sich im Rasen die ersten drei Krokus. Ha, der Frühling kommt leise! Aber ich höre ihn. (Wirklich! Schon auf die Vögel geachtet?)

Donnerstag, 25. Januar 2018

Ein Glas Wein

Heute Abend habe ich ein Glas Rotwein verdient - oder zwei - finde ich. - Reto ist am Morgen losgegangen, um endlich eine neue Matratze für sein Bett zu kaufen. sie ist dick und schwer. Das weiss ich, weil ich seine alte dünne vom Lattenrost genommen und an die Sonne geschleppt habe, gut ausgebürstet habe und sie als Kinderort in mein Zimmer gelegt habe. dann habe ich das grosse, dicke Teil auf Retos Lattenrost gewuchtet. Puuhhh - und zehn Zentimeter zu lang für das Bett! Who cares, macht nichts. Hauptsache ohne "Duele"/Liegekuhle liegen. - Der Tag ging dann wild und anstrengend weiter. "Zwei Kinder in einem Bollerwagen" wäre der Titel der weiteren Geschichte. - Geschichten mache ich heute keine mehr, bloss noch Rotwein trinke ich.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Full house und aus dem Haus

Gestern war das, als halbstundenweise immer wieder ein Kind zu uns zum Hüten kam. Am Schluss waren es drei Kinder. Zum Zvieri kamen zwei Mütter dazu. Wahrlich, wir hatten action! - Heute ist es ruhiger. Reto sagt, es geschehe nichts Weltbewegendes. Das finde ich ganz und gar nicht, denn wir gehen mit unserer Enkelin gleich los. Spazieren endlich mal wieder an der Sonne Richtung Technorama. Dort war ich erst einmal vor Jahrzehnten. Befand, das sei zu viel Technik für mich. Aber unsere Enkelin baut schon selbständig Legohäuser. Also geht der Förderspass gleich los...

Dienstag, 23. Januar 2018

Nasentier

Der Mensch ist ja auch ein Nasentier. Klar nehmen wir an, dass Hunde und Katzen und viele andere tierische Wesen einen besseren Geruchssinn haben als wir. Ist das absolut so? - Google bringt mich zum Lachen. In einem Text dort steht, dass der Geruchssinn des Menschen den des Hundes in mancher Beziehung übersteigt. So können Hunde zwar den Urin ihrer Kamerädlein im Quartier bestens unterscheiden. Der Mensch ist aber beim Einordnen des Weinbouquets überlegen. Überhaupt werde der Geruchssinn des Menschen unterschätzt. Ein Parfumeur/eine Parfumeurin  kann sechshundert Düfte unterscheiden und benennen. - Ich bin auch nicht schlecht mit meiner Nase. Heute im Bus auf dem Heimweg vom Zahnarzt - in übermütiger Laune, weil ich bis Juli nicht mehr hin muss - habe ich gerochen: Der ältere Mann mit der beige-hellbraun-gestreiften Mütze, der mir gefällt, riecht leider ein wenig nach Zigaretten Tabak. Die jugendlichen Schülerinnen, sicher eine davon, verströmten einen muffeligen Geruch. Dann aber trat eine junge Dame ein mit Kaffeebecher in der Hand. der Kaffee war mehr zu erahnen als zu riechen, weil die Dame so sehr nach Kokosnuss duftete. Umwerfend. Raumfüllend. Meine Nase so einnehmend, dass fortan nichts mehr bei ihr ankam.

Montag, 22. Januar 2018

Der Tag geht zur Neige

Gerade ein Plan B war das heute wohl nicht. - Ich bin ein wenig flügellahm, weil das Sauwetter weiter geht. Statt auszufliegen habe ich heute stundenlang am Pullover für meinen Sohn gearbeitet. - JA, er ist fertig! Aber so ganz zufrieden bin ich mit meiner Zusammennäherei nicht. Könnte schöner sein. Sollte Stefan das auch finden, muss er selber nähen oder eine Schneiderin beauftragen. Gern stricke ich noch ein Stück, aber zusammenschnurpfen - nein, danke! - Morgen gehe ich wieder mal zum Zahnarzt. Gleicher Ort, gleicher Zahn - seit einem halben Jahr. - Meine Schnurpferei, das Wetter und die Zahnarzt-Aussichten machen mich heute ein wenig "depro". - Kommt schon wieder besser, bin ich sicher. Heute koche ich nur noch eine deftige Zwiebelsuppe, dann geht der Tag "süüferli" zur Neige.

Sonntag, 21. Januar 2018

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach

Gerade habe ich mir von Reto den Feldstecher ausgeliehen. Auf dem kahlen Ginkgobaum des Nachbarn sitzen zwei Vögel. Mir schien, kleiner als Tauben, aber grösser als Amseln. Nun sind es  Türkentauben. Soeben fliegen sie weg. Jetzt habe ich nichts mehr zu gucken. Dass es grau ist draussen, habe ich schon gesehen. Und gestern war es auch grau, und morgen wird es grau sein. - Ich wollte morgen allein auf Reisen gehen. Schauen, ob ich es unbegleitet auch noch kann. Fast immer sind Reto und ich gemeinsam unterwegs. Jetzt hat der Wetterbericht für morgen einen "ugattligen" Tag gemeldet. Mein Plan sah schönes Wetter voraus. Was tue ich? Ich brauche einen Plan B. Ich brauche einen Spatz in der Hand.

Samstag, 20. Januar 2018

Oh, der Peter Bichsel im Tagesanzeiger Magazin!

Ich kenne ihn nicht persönlich. Und doch kenne ich ihn. Ich habe so viel von ihm gelesen - ganze Bücher, Kolumnen, Interviews. Jetzt gerade das im heutigen "TagiMagi". - Mir wird warm, ich freue mich, wenn ich nur schon eine Foto von ihm sehe. Und er überrascht mich immer, immer wieder. Heute: "Ein Hund hat es gut. Er "gibt Laut", sagt man. "Wauwau." Derselbe Laut, wenn er leidet, wenn er Angst hat, wenn er Hunger hat, wenn er begeistert ist - immer Wauwau." - Peter Bichsel bringt mich zum Lachen, Lächeln, aber auch zum Nachdenken: "Ich habe den Eindruck, dass ich in einem Land lebe, das sehr, sehr gefährdet ist. Und zwar nicht durch Terrorismus, sondern durch uns selbst." - Er hat (noch) ein grosses Projekt: "Es heisst Leben."

Freitag, 19. Januar 2018

Studien im Caffé

Wir waren im "Vollenweider", dem Lieblingscaffé von Reto. Manchmal sage ich da kein Wort zu meinem Mann. Ich bin viel zu beschäftigt mit Beobachten. Zum Beispiel den alten reformierten Pfarrer, den ich ewig nicht mehr gesehen habe. Jetzt sitzt er mir fast vis-à-vis. Uuuuhhh, ist der alt geworden! Aber lebendig ist er noch. Er reflektiert die Lebendigkeit seiner quirligen Gesprächspartnerin. Ich mag ihn seit eh nicht so. Er ist ein Guru-Typ. Da bin ich froh, dass eine old Lady auftritt. Teurer Wintermantel ganz klassisch. Sie hat Mühe, ihn über die Stuhllehne zu drapieren. Ihr Gesicht zeigt Ärger. Unmut. Ach ja, es ist manchmal schwierig, nicht mehr alles im Griff zu haben. Sie hat Augenprobleme. Muss die Speisekarte hoch und weg von sich halten. Liest angestrengt. Bestellt. Und dann kann sie sich endlich entspannen. Ich mich auch. - "Gehen wir?" - Wir machen gleich noch Wochenendeinkäufe.

Donnerstag, 18. Januar 2018

Nie draussen

Also, jetzt ist Abend , und ich habe vergessen an die frische Luft zu gehen! Am Morgen habe ich gehaushaltet, gekocht und dann mit Mann, Tochter und Enkelin gegessen. Pouletbrüstchen im Blätterteig kamen gut. Kaya hat Rüeblisalat gegessen. Ein Wunder, ein Wunder! - Die Siesta habe ich übrigens auch vergessen einzufordern. War einfach zu viel Ansprache vom kleinen Mädchen. Geschichte erzählen, Rössli spielen, Bastelecke aufräumen, Zvieri zubereiten, Sandmännchen gucken, Nachtessen so weit zubereiten, dass es selber fertig werden kann im Ofen. Bloss das Ofeneinschalten darf ich nicht vergessen und das Schlafen heute Nacht.

Mittwoch, 17. Januar 2018

Heute Tapetenwechsel

Tagelang grau, Wind, wogende Bäume, keine Sonne. Keine Lust ins Freie zu gehen. - Aber heute Morgen haben wir gesagt, wir müssen raus. - Wir sind zum Hauptbahnhof Winterthur gefahren und haben dort geschaut, wohin in den nächsten Minuten ein Zug fährt. - Er fuhr nach Liestal; Basel wäre uns zu bedeutend gewesen. Und in Liestal waren wir nur einmal nachts am "Kienbesenumzug" zur Fastnachtszeit. - Heute hat uns immer noch der kalte Wind geplagt. Und doch machte es uns fröhlich, einfach durch ein unbekanntes Städtchen zu flanieren, gut zu essen in einem unvertrauten Restaurant und Bücher in zwei Buchhandlungen zu sichten. - Haben wir etwas verpasst zu Hause? - Kann alles morgen oder übermorgen getan werden.

Dienstag, 16. Januar 2018

Die stürmische Evi

Wir liegen in einem Tiefdruckgebiet. "Evi" bringt Regen und viel Sturmwind. Ich liege auf meinem Bett und lese von Afrika. Gesa hat gerade eine weitere Prüfung bestanden und ist mit sich im Reinen. Ist ein Teil des Buschs, der Tiere, der Wärme. Ist Mitgeschöpf. Müsste ich nach Afrika reisen, oder kann ich genau hier und jetzt mich auch einfügen in ein Grosses Ganzes? Mit dem Wind sein, den Bäumen, die sich wiegen? Aber mich nicht erschlagen lassen, wie Gesa sich in Afrika nicht fressen lassen darf. Ich atme. Ich bin. Bin ein Teil. Gehöre dazu.

Montag, 15. Januar 2018

Schnell vorbei, dieser Tag!

Am Morgen haben wir mit unserem Hütekind ein paar Zwerggeissen kennen gelernt. Sie knabbern gern an gebrauchten Weihnachtsbäumen und an Retos Fingerhandschuh. Dann haben wir Schwarzwurzeln nach einem neuen Rezept geschlemmert. War das Beste, was ich seit langem gekocht habe. Nach kurzer Pause holten uns Judith und Kaya ab, um ins indoor-Kinderparadies "Piratolino" zu fahren. Dort waren wir den ganzen Nachmittag  mit zwei glücklichen Kindern, die nicht genug bekamen vom Klettern, Hüpfen und einfach Spielen. Wir drei Erwachsenen hatten nichts zu tun als Kaffee zu trinken und zu plaudern. Und am Schluss auszuhalten, dass die Kinder nicht heim wollten und das mehr oder weniger deutlich kund taten. - Ich aber liebe den gerade angebrochenen Feierabend. Ich gehe gleich nach Afrika. Liege bequem auf meinem Bett und lese, was Gesa noch alles erlebt hat in ihrer Ausbildung zur Rangerin.

Sonntag, 14. Januar 2018

Bücher, Bücher und nochmals Bücher

Ich lese täglich gut eine Stunde insgesamt. Also brauche ich auch recht viele Bücher. Sie müssen mir nicht gehören - Bibliothek sei Dank - aber es ist auch schön, ein paar gute im Gestell zu haben. Manche habe ich zwei- oder mehrmals gelesen. Das ist wirklich wahr. - Vor ein paar Tagen gab es fast keine ungelesenen Bücher mehr neben meinem Bett. Das erweckte fast Panik in mir, obwohl die Bibliothek ja noch mehr als genug Lesefutter für mich hat. Aber wunderbarerweise haben mir liebe Menschen gerade jetzt verschiedene Bücher zum Lesen anvertraut. Mir ist wieder wohl. - In Arbeit habe ich ein Buch von einer jungen Frau, die sich in Afrika zur Rangerin (Safari-Begleiterin) ausbilden lässt. Das habe ich von der Bibliothek mitgenommen, weil meine Schwester und mein Schwager kürzlich in Südafrika waren. - Puuhhh, ist das spannend! Ich kann manchmal gar nicht gut einschlafen, weil da gerade ein Leopard um das Zelt von Gesa herumtappt. Sie hört seinen Atem. Er ist ganz nahe - und da soll ich schlafen?!

Samstag, 13. Januar 2018

Davor und danach, das in ein paar Wochen fällig ist

Lange, lange ist es her, da haben zwei kleine Mädchen in einem grünen Kinderbettchen so sehr gehüpft, dass der Rost brach. Seither liegt nur noch die Matratze am Boden. Liegen Tiere darauf. Liegen manchmal auch ein bis zwei Mädchen darauf - oder der Kater Nepomuk. "Aber es isch keis Luege" (man darf kaum hinsehen)!

Ich habe nachgedacht. Lange. Bin im Möbel Pfister durch die Räume flaniert. Habe im Internet recherchiert. Und jetzt ist es so weit: Ich bestelle uns - Kaya und mir - ein rotes Sofa, auf dem man auch schlafen kann. Ich habe eines gefunden, das allen meinen Wünschen entspricht. Vorläufig virtuell. Kaya hat die Farbe gewählt. Rot, gelb oder grün? - Sie hat rot genommen. Es ist ja UNSER Zimmer. Sie sagt immer: "Gehen wir in mein und dein Zimmer?"

Donnerstag, 11. Januar 2018

Gäste

Sie stehen vor der Pensionierung. Sie haben sich an unserem Esstisch Gedanken gemacht zu ihrer Zeit nach der Pensionierung. Gedanken gemacht und Wünsche geäussert. Geld, damit man den Fünfer nicht drehen muss. Nicht gleichzeitig pensioniert werden - wie könnte man den Mann aushalten; er hat keinen Hobbyraum. - So oder ähnlich ging es auch uns vor ein paar Jahren. - Und jetzt? Wie ist es gekommen? Wie tut es? - Alles anders. Alles gut. Ich brauche nicht mehr dasselbe wie damals. Ich bin ruhig und zufrieden geworden. Ich halte meinen Mann mehr als aus. Gerade wäscht er unsere Wäsche. Aber es ist mehr als das. Froh, dass er da ist.

Mittwoch, 10. Januar 2018

"Ganz zu schweigen vom Hund!"

Der Hund im Buch tut nichts. Er ist einfach da. Und die drei Männer, die eine Bootsfahrt auf der Themse machen, tun auch wenig. Sie rudern. Sie treideln (heisst, einer zieht das Boot vom Land aus). Sie steuern. Mal müssen sie das Verdeck aufziehen. Mal nehmen sie es herunter. Sie essen. Sie trinken. Und sie hören mit ihrer Bootsfahrt zu früh auf, weil es nur noch regnet und ungemütlich ist. Ferien sollen gemütlich sein. - Ein langweiliges Buch? - Ist es nicht. Es ist amüsant und ja, gemütlich. Du liest so vor dich hin - genau wie die Drei mit dem Hund vor sich hin leben. Und du folgst ihnen bei all ihren Nebenerzählungen. - Was denen nicht alles einfällt, was sie auch schon erlebt haben! Wohl wie uns allen ständig. Jedenfalls wenn wir älter sind. Ich beginne mein Mami zu verstehen, die etwas erzählte und auf Abwege geriet mit den herzigen Wörtchen "nur nebenbei". Dann erzählte sie "nebenbei" und bog immer elegant wieder zur Hauptgeschichte ein. - "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund" von Jerome K. Jerome macht mich auch schon "gluschtig" auf unsere familiäre nächste Hausbootfahrt im Herbst.

Dienstag, 9. Januar 2018

Schnell, schnell...

Ich habe meinem Sohn im Dezember versprochen, ihm einen Pullover zu stricken, den er noch in diesem Winter anziehen kann. Schöne blaue Wolle. Recht fein gesponnen. Vorwärts im Grossen Perlmuster. Alles gut. Ich komme voran, nachdem nun "Weihnachten" definitiv aufgeräumt ist. Aber mein Mann sagt alle zwei Tage oder häufiger: "Hast du die Temperaturen gesehen! Der Frühling kommt!" - Nun glaube ich ja nicht alles, was ich höre. Aber am Morgen sass eine hübsche beigefarbene Türkentaube auf unserem Ahorn. Unser Kater hat sich auch an ihr erfreut. Immerhin hat das Taubentier noch nicht seinen "Gesang" hören lassen, der Reto im Frühling jeweils halb verrückt macht. Aber nebenbei habe ich in den Garten unseres Nachbarn geguckt: Blühende Primeln, soweit das Auge reicht. - So stricke ich nun, was das Zeug hält. Der Frühling bedroht mich.

Montag, 8. Januar 2018

Gefilzt

In einer Zeitschrift habe ich wunderprächtige, gefilzte Schneemännchen gesehen. Ein Mädchen zeigt, wie es geht, also habe ich angenommen, dass wir das mit unseren Hütekindern auch fertig bringen. - Eigentlich schon, aber! Ist ja klar, dass vier- und dreijährige Kinder noch nicht die Geduld aufbringen, so lange Wolle im Seifenwasser zu walken, bis eine schöne Kugel entsteht. - Reto und ich hatten längeres Durchhaltevermögen. Aber auch mein Mann verliess mich dann. War ich allein mit der Seifenlauge und der Filzwolle. Ging alles gut, nur sollte man Geduld haben, trocknen zu lassen, ehe man mit Tusche Gesichtlein malt und Knöpfe und überhaupt. "Man" meint in diesem und vielen anderen Fällen MICH.

Sonntag, 7. Januar 2018

Nicht übermütig werden

Mein Zahn ist aufgewacht. Er strahlt aus. Die ganze Backe fühlt sich grösser an. Essen ist schwierig, weil alles dort in Schreckstarre verharrt. Bis zum Ohr. Und die blöde Flüssigkeit, mit der ich antiseptisch spülen muss, bewirkt Übelkeit. "Ganz selten" steht im Beipackzettel. Ach, man ist doch gern fast ein Sonderfall! - Was ist zu tun? - Die Wange zart massieren hilft. Ablenken ist immer gut. Und wissen, dass es schlimmer sein könnte. Mein Zahnarzt und ich haben darüber geredet, wie man Schmerzen definieren kann. Nicht vorgestern, ein andermal. Ich bin ja Stammkundin - mit einem goldgekrönten Zahn! "Tut ein bisschen weh", würde ich heute angeben. Beim Kauen tut es weh. Aber wichtig machen, muss ich mich nicht. Urner Oberländerinnen würden schlicht sagen: "Me muess zfriede sii."

Samstag, 6. Januar 2018

Öfter blödeln

Reto und ich haben gestern zum Znacht einen dreiteiligen Königskuchen genossen. Ich bin Königin geworden. - Heute Morgen habe ich vor lauter Freude, dass mein Irritations-Zahn sich über Nacht ruhig gehalten hat, Befehle erteilt, welche auch meinen nächsten Untertanen erfreut hat: "Ich befehle, dass wir nach Stein am Rhein fahren und dort im Schoggi-Laden schön einkaufen. Im nettesten Kaffee am Platz essen wir etwas Kleines zu Mittag, ehe wir nach Hause fahren." - Und ferner: "Mag er mein Hofnarr sein?!" - Er mochte gern. Wir haben dies gleich per SMS Judith mitgeteilt: "Grüsse von der Königin und ihrem Hofnarr an alle Untertanen!" - Die Antwort war so überaus gefällig, dass die Überbringerin in den Adelsstand erhoben wurde. - So leben wir alle glücklich und froh. Nur schade, dass morgen sowohl mein Königinnen-Sein wie die Weihnachtszeit zu Ende sind. Aber kommt wieder. Und vorher hoffentlich manch andere frohe Zeit.

Freitag, 5. Januar 2018

Zahnmedizinischer Eingriff

Mein Zahnarzt möchte den Zahn erhalten, den er vorletztes Jahr mit einer Goldkrone versehen hat. Genau dieser grundsanierte Zahn macht seit Monaten "Komedie", d.h. lustig ist es ja nicht. Ich liege alle paar Wochen oder häufiger kopfunter auf dem ominösen Stuhl und versuche am Zahnarzt vorbei an die Decke zu schauen, die zum Glück gemustert ist. - Ein Müsterchen, zwei Müsterchen, drei... Und das Atmen nicht vergessen! Hände wieder mal lockern, sonst kannst du sie vor lauter Krampf nicht mehr bewegen. Schon wieder nicht geatmet. Lebe ich noch? Ach, in einer Stunde ist das überstanden. Dann wackle ich kniezittrig nach Hause. Heute spucke ich den ganzen Tag Blut. Apéro wäre wirklich bekömmlicher für das Gemüt als Blutgeschmack. Aber in einem halben Jahr oder so sollte der heutige Eingriff ausgeheilt sein. Jedenfalls wenn sich der gekrönte Zahn nicht abermals entzündet. - Ich frag jetzt Reto, ob er einen kleinen Apéro mag.

Donnerstag, 4. Januar 2018

Regentag - keinen Moment langweilig

Gerade vor zehn Minuten haben wir fertig aufgeräumt, sind unsere letzten Gäste aus dem Haus in ihre Wohnungen zurück gegangen. Reiner Zufall, dass gleich zwei Frauen und zwei Kinder in unserer Stube sassen und standen. Die zwei Kinder haben es genossen. Der kleine Junge hat vom Mädchen, das ein Jahr älter ist, lautes Schreien aus Spass gelernt. Playmobil spielen zu zweit ist viel cooler als allein. - Also, es ist aufgeräumt. Zwei ältere Herr/Frauschaften ergeben sich dem Feierabend. Wir.

Mittwoch, 3. Januar 2018

Allein zu Haus

Wir haben uns gekreuzt. Fast Punkt zwölf Uhr bin ich von Besorgungen in der Stadt heimgekommen, und Reto ist Richtung Zug aufgebrochen. Seine Cousine besuchen. - Als wir uns gekreuzt haben, hat es geblitzt und dann gedonnert. "Burglind" in Hochform. - Unterdessen ist das Unwetter weitergezogen. Ich habe eine Musikliste aus einem älteren "Tagi-Magi" abgearbeitet on YouTube. Sofort bei cede.ch eine Scheibe bestellt. Anouar Brahem heisst mein neuer Favorit. Rührt in mir etwas an, das ich noch nicht kenne. - Jetzt geht es an mein Pult. Letzte Karten zum guten neuen Jahr schreiben.

Dienstag, 2. Januar 2018

Letzter Tag vor dem wiederkehrenden Alltag

"Alltag" - ist er langweilig, oder ist "all Tag" aufregend neu, unwiederbringlich kostbar, voll von Chancen? - Nur unsere Hütekinder sagen oft: "Was mache mer jetz; mir isch langwiiiiilig?" - Meine Antwort hören sie nicht gern: "Langeweile ist prima. Aushalten. Warten. Dann fällt dir wieder etwas ein." - Mir selber ist schlicht nie langweilig. Leider! Der AllTag hat zu wenig Stunden. Schon geschrieben, gelesen, gestrickt, gekocht, Rezepte studiert, aufgeräumt, Sudokus gelöst, ausgemalt,  Bastelideen gesammelt für und mit Kindern...??? - Wir waren an diesem letzten NachFeiertag kurz in der Stadt. "Kiösklen", d.h. im Bahnhofkiosk Sachen finden, die wir nicht gesucht haben. Reto und ich haben beide ein Taschenbuch gefunden, das wir als Fundstück heimgetragen haben. Und wir haben gestaunt, dass Sonntagsverkauf war.

Montag, 1. Januar 2018

Silvester, Neujahr

Es gilt nur noch abzuwaschen - das ganze Besteck, das wir überhaupt besitzen. Dann ist unsere Wohnung dem Normalzustand wieder ein Stück näher. Aber für total normal muss es siebter Januar werden. Vorher ist Weihnachtszeit, steht der Weihnachtsbaum aufrecht in seiner Ecke, strahlen die Sterne abends nicht nur am Himmel, sondern auch als Glühlämpchen, guckt das winzige Kindchen aus Holz aus der Krippe, wenn es dann erst wieder gefunden wurde.

Den kleinen Jesulein verstecken ist eine Spielform, die bei uns zu Silvester gehört. Harry tut es, Judith tut es. Kaya findet das Kindlein. - Gestern Nacht aber hat Reto , nein, nicht den Vogel abgeschossen, sondern den Engel Gabriel. Dieser stand auf dem Krippenstall und zeigte mit seiner verbliebenen Hand in die Nacht, als Reto die Sektflasche entkorkte. Der Zapfen sprang aus der Flasche, Judith und ich schauten, der Engel fiel. Alles sozusagen gleichzeitig. Jetzt liegt der gefallene Engel immer noch auf dem Moos des Stalldaches. Darf sich auch mal ausruhen und muss nicht immer Botschaften überbringen. Die ewige ist angekommen: Eine Frau, ein Mann, ein Kind, das ist Weihnachten.