Donnerstag, 30. November 2017

Trödelmorgen

Heute brauche ich es einfach. Punkt. Während mein Ehemann "am Avent arbeitet", trödle ich herum. Er flechtet zwei Adventskränze, und ich ziehe zwei Betten frisch an. Er schimpft, weil die Kerzen nicht wollen, wie er wohl will, und ich eile ihm zu helfen. Er hat vor Augen, was noch alles sein soll heute und morgen, und ich freue mich auf die Ergebnisse seiner Hände Arbeit. - Ja, ich mag es auch, ich mag es sehr - sein Stuben-Advents-Fenster alle Jahre wieder. Ein paar Lichterketten im Garten - warum nicht! - Hausbespielung mit Projektionsmustern - muss das sein? - Es muss wohl! - Er arbeitet fleissig, und ich trödle. Trödle vor mich hin. Ich brauche das. Nur heute Morgen. Darf ich?

Mittwoch, 29. November 2017

Ich gehe aus

In einer halben Stunde laufe ich davon. Der Endreinigung nach dem Mailänderli Machen. Schön war es, mit einer total aufgestellten Vierjährigen, Butter zu "mantschen" und alles weitere. Butter "gemantscht" habe ich im Leben noch nie. Aber Kaya hat überzeugend betont, bei Mami mache sie das auch. Also los! Und siehe da, es hat etwas gebracht. Weiche Butter zum Weiterverarbeiten. Ging besser als je. - Aber jetzt laufe ich davon. Gehe mit einer Freundin Znacht essen und freue mich riesig. Ob ich noch fit bin, wird sich zeigen.

Dienstag, 28. November 2017

Ja und ja und ja

Gestern Abend habe ich gestrickt - und es heute Morgen alles wieder aufgekräuselt. Zu breit! Zurück zum Anfang. Macht nichts.
Heute Morgen habe ich ein neues Rezept für eine Lauch-Kartoffel-Suppe bereit gelegt. Dann kam die Sonne, und der beste Ehemann von allen (kenne nur diesen von nah) und ich haben beschlossen, dass wir ein letztes Grillfeuer machen und die letzten zwei Bratwürste aus dem Tiefkühler drauf legen. - Dann kam der Regen. Die Grillwürste landeten in der Bratpfanne. Auch gut. Macht nichts.
Nach dem Mittagskaffee hatten wir eine Besprechung bezüglich der Weihnachtspost, die wir verschicken wollen. Aber die mögliche Vorlage kam nicht aus dem Drucker, und das grüne Papier ist nicht kopierfähig. Wir müssen über die Bücher oder die Bilder. Macht nichts. Wird schon werden.
Dreimal nicht nach Plan gegangen, aber dreimal trotzdem ein grosses Ja!

Montag, 27. November 2017

Aber jetzt geht es vorwärts

Am Morgen konnte ich unser allernettestes, allergesprächigstes Hütekind fast nicht ertragen. Kopfweh, Krankheitsgefühl wie eh. Aber dann sind wir trotzdem aufgebrochen und siehe, es wurde allmählich besser und ist nun gut. Auf der stündigen Heimfahrt im Postauto hatte ich Spass an den ganzen verbalen Einfällen des Kindes und beteiligte mich nach Kräften. Ganze Ersäufnis- und Rettungsgeschichten erfanden wir, als wir über den Rhein bei Flaach fuhren. Was wäre, wenn die Brücke krachen würde?! - Jetzt sind wir zu Hause, und Reto ist beim Geschichten-Erfinden mit beteiligt. Ich aber habe für heute Abend tatsächlich weitreicherndere Pläne als vor dem TV abzuhängen.

Sonntag, 26. November 2017

Eine Köchin hat früher Flamenco getanzt

Ich hoffe, sie tanzt immer noch ab und zu, wenn sie Zeit hat. aber es ist auch schön, dass sie sich als Autodidaktin stark macht für besseres Kantinen-Essen. - Ich habe einen langen Artikel zu diesem Thema in einem ZEIT-Magazin gelesen. Da stehen wieder so grosse Sätze über das gesunde Essen, und ich werde wieder ganz klein. Ich bin immer noch nicht gesund, und wahrscheinlich deshalb finde ich nichts, was ich koche und dann esse so besonders. Ausserdem bin ich eine Grossmutter-Köchin. Ich koche oft Bewährtes. Was schon meine Mutter kochte und sogar meine Grossmutter. Ich selbst habe, wenn ich gesund bin, immer noch überaus gern "Härdöpfustock ond Sosse dra" und Ähnliches. - Es ist allerdings sehr wohl auch Grossmutter Art, saisonal und regional zu kochen. Und immer öfter Bio, weil ich weder mir noch meinen Tischkamerädli einen Chemiecocktail servieren will. - Die Flamenco-Köchin legt auch Wert auf Umweltfreundlichkeit. "Lieferanten, die mit dem Fahrrad kommen, werden bevorzugt" steht da.

Samstag, 25. November 2017

Nicht Grau in Grau

Drei Schritte aus dem Haus - und schon hat der Wind meinen Schirm gekehrt. Luft war dann nicht das dominierende Thema, aber Regen schon. Jedenfalls wenn man das ganze Nass vom Himmel dominieren lässt. - Mich hat ein Blick aus dem trockenen und warmen Bus aufgeweckt: Bei der Brauerei Haldengut stand eine Postkutsche sechsspännig. Welch ein Blick! Das Gelb der Kutsche abgehoben von allem Grau. Schöne, starke Pferde. - Schau genau! Wo gibt es auch heute Farbe? - Mich reizt meine braune Papiertüte; darin befinden sich blaue Wollknäuel. Vierzehn an der Zahl. Ein schönes Blau. Weich die Wolle. Ob ich heute beginne mit dem Pullover, den sich mein Sohn wünscht? - An Weihnachten ist er aber noch nicht fertig. Weihnachten ist in einem Monat. Sozusagen übermorgen.

Freitag, 24. November 2017

Wie kommt das Glück in die Schokolade?

Reto und ich wissen jetzt alles davon - vom Glück in der Schokolade. Und wie man nach Flawil ins Chocolarium reist. Und welche Schokoladen dort flüssig oder fest am besten schmecken. Ausserdem ist unsere Nase voll - nein, nicht Schokoladeduft - voll Güllenduft. Wir spazierten vom Bahnhof Flawil eine halbe Stunde zur Schoggifabrik und viel später eine halbe Stunde zurück zum Bahnhof. Und eben - über ganz Flawil hing heute "Bschütti-Duft". Macht es etwas? - Wir sind fröhlich und glücklich zurück gekommen. Ein Kilogramm schwerer. Ob mit Schoggi im Rucksack oder im Bauch wird nicht verraten.

Donnerstag, 23. November 2017

Ich warte...

Ich warte
  • auf gesündere Tage
  • auf morgen, wo wir trotzdem einen Ausflug machen
  • auf den Advent, der die Wartezeit per Definition ist
  • auf interessante Vögel im Garten
  • auf die Wolle, die ich vor einer Woche bestellt habe
  • auf die Rechnung vom Zahnarzt NICHT; sie ist gekommen
  • auf unseren Zvieri-Besuch, der bald, bald kommt
Dann warte ich vorerst nicht mehr.

Mittwoch, 22. November 2017

Erzwungenes Essen

Unsere Enkelin ist, sagen wir es so, ziemlich wählerisch beim Essen. Gestern habe ich ENDLICH wieder mal ins Schwarze getroffen mit einer Gemüselasagne. Das hat mich sehr gefreut. Allerdings, da sind wir uns einig, wollen wir Grosseltern uns nicht abhängig machen lassen vom Daumen nach oben oder nach unten - sei es im Facebook, sei es am Esstisch. Ich koche, wozu ich Lust habe oder wozu mir der Inhalt des Kühlschrankes rät. Dass niemand alles essen MUSS, versteht sich von selbst. Oder versteht sich umso besser, als ich weiss, wie es ist, wenn man zum (Aus-)Essen gezwungen wird. - Ich habe unserer Enkelin gestern erzählt, wie das war, wenn meine Schwester und ich "Rääbebappe" (Räbenmus) essen MUSSTEN. So lange am Tisch sitzen bleiben, bis das ungeliebte, graue Zeug unter Würgen geschluckt war. - Heute habe ich von Sportlerinnen gelesen, dass man sie in jungen Jahren brechen wollte, unter anderem mit erzwungenem Essen. - Brauche ich immer noch Beweise, dass schlimm WAR, was ich schlimm fand?

Dienstag, 21. November 2017

Es gibt keine Wirklichkeit.

Ich habe gelesen. Über Wolkenmaler in verschiedenen Epochen. Ich mag Wolken und betrachte sie oft. Als Jugendliche lag ich im versteckten Rasenstück, schaute zum Himmel auf und sah in den Wolkengebilden Figuren. Natürlich wusste ich, dass der Hund am Himmel auch ein Schaf sein konnte oder - halt, nicht eher ein Urweltgeschöpf? - Nimm mich mit, du weisses, fahrendes Flauschgebilde! Mit in eine Welt, die mir gefällt.

Florian Illies, der Wolkenversteher vom "Tagi-Magi" Nr.46 schreibt:

"Es ging ihnen (den Wolkenmalern) darum, dass man jeden Tag etwas Neues malt, indem man in den Himmel blickt, und - das ist der Begriff der Serialität in der Kunstgeschichte - dass mit jedem Blick die Welt eine andere ist, jede Verschattung einer Wolke die Szenerie komplett verändern kann. Sie erkannten, dass es keine Wirklichkeit  gibt, sondern diese immer nur die Summe vieler Bilder ist."

Die Summe vieler Bilder! - Auch die Summe vieler Wörter, vieler Sätze! - Und dann habe ich immer noch nicht gesagt, was ich sagen wollte. Nicht eingefangen meine Wirklichkeit. Und wer liest, hat nochmals eine andere. Meinen wir. Aber Wirklichkeit gibt es nicht. Nicht wirklich.

Montag, 20. November 2017

...dass ich winters meinen Kater auf meiner Bettdecke schlafen lasse

Leute, die mit ihren Tieren das Bett teilen, habe ich nie verstanden. Hatte ich auch nie, nie, niemals im Sinn. Aber unsere Katzen haben das anders gesehen. Zuerst Peppina, als sie noch bei uns wohnte. Nachfolgend Nepomuk. - Er liegt manchmal bereits auf meiner Decke, wenn ich zu Bett gehe. Soll ich leise machen, um ihn nicht zu wecken? - Aber hallo, so weit kommt es noch! Chefin bin ich. Er hat zu rutschen, Platz zu machen, meine Nachtgewohnheiten zu ertragen, Radio zu dulden. Aber dann schlafen wir einträchtig. Ob ich im Schlaf auch seufze, weiss ich nicht. Er ist ein Träumer. Zuckt manchmal zusammen, liegt aber fast die ganze Nacht still, einfach still. Morgens will er um die sieben aus dem Haus. Ist mir auch recht, bin ich eh schon wach. Noch ein wenig Radio hören, kurz dösen und dann aufstehen. - Unsere gemeinsamen Nachtgewohnheiten dauern, bis der erste Hauch Frühling meinen Kater anweht. Dann ist er weg. Verbringt die Nächte im Freien. Steht aber jeden Morgen bereit für sein Morgenessen.

Sonntag, 19. November 2017

Das hätte ich nicht für möglich gehalten

Leben ist Veränderung. Ist ja klar! Aber wie sehr ich mich auch selbst verändere, das sehe ich eher nicht. Ich bin die ich bin. Stimmt aber nur bedingt. Und dabei geht es bei weitem nicht nur um Falten und Fältchen. Auch nicht einfach um Gewohnheiten, obschon diese hartnäckig sind. Es geht auch um Grundlegendes, um Haltungen sogar. Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken: "Das hätte ich nie von mir gedacht." - So zum Beispiel hätte ich es nicht für möglich gehalten:
  • dass ich winters unseren Kater auf meiner Bettdecke übernachten liesse.
  • dass ich "mein heiliges, eigenes Zimmer" mit meiner Enkelin teilen würde.
  • dass ich Randen freiwillig essen und sogar neue Randen Rezepte ausprobieren könnte.
  • dass ich "Feindschaften" beenden könnte und überhaupt viel friedlicher würde, als ich es war.
Das sind nur vier Beispiele. Reicht für heute, sonst erkenne ich mich selbst nicht wieder.


Samstag, 18. November 2017

Schon vier Wochen

Ich kann es fast nicht glauben und habe im Kalender viermal nachgezählt - wir sind bereits vier Wochen zurück von unseren Grossen Ferien. - Einerseits wirken sie nachhaltig nach. Ich habe viele meditative Bilder in Kopf und Herz, Sandgefühl unter den Füssen, Sonnenwärme über den Schultern. Aber andererseits bin ich enttäuscht. Der Meereffekt ist nicht eingetroffen. Ich meine, dass die Meerluft das Abwehrsystem stärken sollte. Zwei verschnupfte Kinder, und schon sind wir auch verschnupft. Na, ich behelfe mir damit, dass es ohne Toscana-Ferien vielleicht eine veritable Grippe geworden wäre. Jetzt ist es nur ein Grippaler Infekt. - Reto hat gesagt, ich müsse mich hinlegen. - Jawohl, ich gehorche sofort!

Freitag, 17. November 2017

Zugegeben

Also gut, ich bin krank. Aber ein Tag genügt bestimmt. Dieser Tag ist heute. Ich liege, ich schwitze, ich esse Zwieback, ich habe keine Lust auf Schoggi, Wein und Co., ich lese dosiert, ich messe ab und zu die Fieber. Nichts ist besorgniserregend, nur blöd. Ich mag es nicht, aber wer schon. Morgen ist ein neuer Tag.

Donnerstag, 16. November 2017

Ein ganzer Novembertag im Haus

Reto und ich sind erkältet. Etwas mehr als erkältet, aber nicht ganz krank. Dieser Zustand, wo man keine Memme sein will und sich tapfer durch den Tag kämpft. Aber man ist überaus froh, wenn es Abend wird und man sich einfach hinlegen darf. Kein Hütekind mehr etwas von mir will. - Reto ist für ein paar Stunden ausgeflogen. Essen mit ehemaligen Arbeitskolleginnen. Mochte ich ihm von Herzen gönnen, aber wann kommt er endlich zurück?

Mittwoch, 15. November 2017

Und dann war es schon nach zwanzig Uhr...

Pensioniert und immer zu tun! - Gestern Morgen mussten wir auf den Markt in Winterthur. Reto brauchte nochmals Quitten, weil der erste Gelée zu sauer und zu wenig war. Fand er. - Ich finde ihn fein und nicht sauer, aber unsere Kinder lieben ihn auch, also braucht es mehr. - Wir können ja nicht in die Stadt, ohne uns noch eine Tasse Kaffee zu gönnen. Da schauen wir dann interessiert aus dem grossen Fenster und sehen Leute: "Schau mal, der Herr Hans!" - Er heisst nicht so, aber wir erinnern uns gut an das Geschichtenerzählen mit Moni im Jugendraum von St. Ulrich. Da war der Herr Hans unser grösster Fan. - Ach ja, und irgend eine ehemalige Arbeitskollegin von Reto sehen wir fast immer. - Wo sind eigentlich meine Leute? Noch nicht pensioniert und an der Arbeit oder pensioniert und am Reisen. Oder es geht ihnen so wie mir: Kaum bin ich aufgestanden ist es schon wieder Abend. Gestern habe ich einfach vergessen zu bloggen. Darf ich, ist ja freiwillig.

Montag, 13. November 2017

Der Tag geht nun zu Ende

Halb acht Uhr morgens bis sechs Uhr abends ein oder zwei Kinder zum Hüten und Unterhalten. Oder unterhalten sie eher uns? - Jedenfalls sind die Tage voll von allem. Nur sehr selten von schlechter Laune. - Sind zwei Kinder anstrengender oder weniger anstrengend als ein Kind? - Schwer zu sagen, mal so, mal so. Aber lauter sind zwei bestimmt als eines. - Jetzt ist Ruhe eingekehrt. Das ist unser Vorteil > wir geben die Kinder spätestens am Abend wieder ab. Ein bisschen aufräumen, ein bisschen für morgen planen und dann kann kommen, was will - wir fläzen uns aufs Sofa und haben Feierabend.

Sonntag, 12. November 2017

"Hereinspaziert"

So hiess der Film, den wir gestern im Kino gesehen haben. Lustig - wir waren gerade mal vier Personen im kleinen Kinoraum. Und lustig war auch der Film - jedenfalls oberflächlich gesehen. - Ein vermögender Autor stellte sein neues Buch vor und plädierte dafür, dass die Reichen ihre Herzen und Häuser für Arme öffnen sollten. Er wurde öffentlich gefragt, wie er es damit halte, ob er eine Roma-Familie aufnehmen würde, die vor seiner Tür stände. Natürlich behauptete er überschwänglich, er würde es tun, hoffte aber, in Ruhe gelassen zu werden. - Die Roma-Familie kam und brachte alles drunter und drüber. Manchmal war es nicht lustig sondern gruselig (Maulwurfsragout). Die Romas waren auch nicht einfach sympathisch und nett. Sie bedienten alle Klischees über Romas, die wir so haben. Aber als Komödie angelegt kam alles zu einem harmonischen Schluss in Rumänien. - Unterschwellig war Merkel da mit ihrer "Willkommenskultur" und ihrem Ausspruch: "Wir schaffen das!" - Ich würde es nicht schaffen.

Samstag, 11. November 2017

Bereit für neue Taten

Ein zweiter "freier" Tag - und schon will ich mehr. - Mehr lesen, mehr erleben, mehr Kreatives tun. - Aber bitte dran denken: Nächste Woche hüten wir wieder an vier Tagen Kinder. - Oh, lala, ist aber auch wahr! Aber kommen danach nicht auch wieder drei "freie" Tage? - Ich erinnere mich schwach daran, dass meine Geschichte für unsere Enkelin weitergeschrieben werden sollte. Und unser Sohn wünscht sich einen Pullover, von mir gestrickt. Ausserdem geht es nicht lange bis Weihnachten. Was ist mit Geschenken? - Zuerst aber gehen wir nun wieder mal ins Kino. Dann sehe ich weiter.

Freitag, 10. November 2017

Schon wieder Abend - haben wir heute etwas gemacht, was lohnt?

Schon um die Mittagessenszeit habe ich mich gefragt: Was habe ich bisher getan? Und jetzt am Abend frage ich mich dasselbe abermals. - Ich habe meinen Ehemann gefragt, ob der Tag sich "gelohnt" habe. - Er ist der Meinung, dass wir nicht nichts getan haben.

Also: Am Morgen habe ich mich durch das Papier auf meinem Pult gewühlt und sofort erledigt, was mich ansprang. Zum Glück gab es keine unliebsamen Überraschungen. Die Bio Orangen auf Weihnachten sind bestellt. Sie waren letztes Jahr so, so, so fein. - Ich habe mich bei meinem Zahnarzt gemeldet wegen meines bösen Zahns. Weil der Zahnarzt keine Zeit hat und es NICHT dringend ist, muss ich erst im nächsten Jahr (5.1.) wieder vorsprechen (oder eher: mich hinlegen). Das hat mich sooo glücklich gemacht für den Moment. Freigesprochen für dieses Jahr! Hurrah!

Am Nachmittag waren wir in der Stadt, haben gemeinsam Kaffee getrunken und uns dann getrennt für ein paar Stunden. Jedes von uns hat alles gefunden, was gesucht war. Am Schluss war ich im "Wolelädeli", das mir meine Schwester empfohlen hat. Mein Sohn wünscht sich von mir einen selbstgestrickten Pullover. Ich habe ihm nun einen schönen Vorschlag samt Wollmuster. Blau muss es sein, eioohhh! - Ich kam in Euphorie nach Hause.

Donnerstag, 9. November 2017

Ein Haus abreissen - eindrücklich

In unserer Nähe werden alte Häuser mit zu kleinen Räumen für die heutige Zeit abgerissen. Wir sind mit unserem Hütekind schauen gegangen, wie das passiert. Eindrücklich! Als wir kamen, war schon die Vorderfront weg. Man sah also den Aufriss des Hauses. Die Badewanne war intakt. Das Kamin stand auf dem Dach. Aber vorn alles offen. Der grosse blaue Kran mit der Schaufelhand fuhr vor und zurück, legte Hölzer auf eine Beige, wischte die Böden von Unrat frei, holte sich das Kamin, riss die Wand neben der Badewanne auf. - Ein Mann fuhr auf dem Velo an uns vorbei. "Da läuft etwas, nicht wahr!" rief er. - Der Kranführer machte sich an die Badewanne und riss sie aus der Betonierung. Die Wanne flog in zwei Teilen zu Boden. - Der Mann mit dem Velo fuhr in die andere Richtung an uns vorbei und rief: "Soll ich euch Stühle bringen!?" - Unser Hütekind hätte gern einen gehabt oder noch lieber eine Leiter, um alles noch besser sehen zu können.

Mittwoch, 8. November 2017

Markt in der Halle 710

Seit unsere Grossen Ferien waren wir nie mehr auf dem Quartiermarkt, aber heute haben wir es geschafft. Kind abgegeben, in die Stiefel gestiegen und ab mit uns. Schön, wieder mal die Runde zu machen. Frisches Fleisch von Valentin Baumann oder besser gesagt von seinen Rindern, Nudeln von den Jugendlichen selbst gemacht, Brot von Herrn Fritz, Ravioli vom supernetten Raviolimann und Kartoffeln, Knoblauch, Pouletwürste und Äpfel von Ralph Stucki, dem sympathischen Grossbauern, der sich für unsere Ferien interessierte. Zuletzt Lammfleisch vom Züchter, der leider gerade heute zum letzten Mal dieses Jahr gekommen ist. "Hoffentlich sehen wir uns wieder." habe ich gerufen beim Weggehen. Darüber hat er sich gefreut.

Dienstag, 7. November 2017

Heute streng

Das habe ich nicht selber gesagt. Unsere Enkelin hat ihrem Kindergärtner (ja, richtig gelesen: Kindergärtner) erzählt: "S'Grosi hetts hütt sträng. Sie mues mich hole, bringe und wieder hole." - Wenn das alles gewesen wäre! - Ich musste auch noch einkaufen, kochen, abwaschen, Rollenspiele spielen, ausmalen nach Zahlen, grüne Farbe von Boden und Kind entfernen, Fencheltee kochen, der dann nicht getrunken wurde, trösten nach einem groben Zusammenstoss von Kinderkopf und steckendem Kasten-Schlüssel, Bäbi anziehen, ausziehen, Nuggi stecken, usw., usw. - streng, aber schön und sinngebend. Heute habe ich tatsächlich vergessen, meinen obligaten Mittagskaffee zu trinken.

Sonntag, 5. November 2017

Wie vorhergesagt

Damit mussten wir rechnen, dass das Wetter kippt. Dass es schneit in den Bergen. Dass unser Ferienort meldet, das Meer sei zu kalt zum Baden. Wobei - das würden wir gern selber entscheiden, wann es uns zu kalt ist. Gestern z.B. haben wir im Freien unseren Mittagskaffee getrunken. Unsere kleinen Verrücktheiten lassen wir uns nicht nehmen. Müssten noch ein paar erfinden, vielleicht auch grössere. Vielleicht komme ich diese Woche wieder einmal zu einem "Räuberessen". Reto mag das nicht, aber er ist am Dienstag fort. Ob unsere Enkelin mit mir "räubert"? (Wir essen alles mit den Händen.) Überhaupt "erfinden" - es ist Zeit, Weihnachtsgeschenke zu erfinden. Würde manchmal gern hören, was die Beschenkten hinter vorgehaltener Hand so sagen zu unseren Geschenken. Unser Josef-Pfarrer-Freund sagt jeweils: "Typisch Esther!" - Ich nehme es standhaft als Kompliment.

Samstag, 4. November 2017

Es ist Samstag

Reto bereitet ein Raclette zu; ich freue mich darauf. Es ist das erste in dieser Saison. - Am Morgen waren wir in der Apotheke und im Coop Oberi, wo wir gern einkaufen. In der Apotheke brauchte ich eine Winterportion Gsüchti-Salbe. Den ganzen, langen Sommer war alles gut. Kaum kommt das erste herbe Winterlüftchen, schmerzt es da und dort. Das erinnert mich sehr an meine Mutter und mein Gotti. Voltaren Salbe war das Gebot der Stunde. "Schmiere ond salbe hilft allethalbe." - Ein Leitspruch von Mami. Nun bin also ich dran. Alles geht weiter oder doch vieles. Aus Voltaren ist ein Generikum geworden - ist billiger. - Wochenend-Einkauf haben nicht nur Reto und ich gemacht. Die Pensionierten nehmen zu. Oder fallen sie vor allem auf, weil manche von ihnen langsam und umständlich geworden sind? - Noch ein Weilchen fühlen wir uns ihnen überlegen. - Ich freue mich, dass heute nichts mehr los ist. Innerlich die Woche aufräumen.

Freitag, 3. November 2017

Aktion Kerzenkauf

Heute hat die Firma Hongler in Altstätten SG ihre jährliche Weihnachtsausstellung eröffnet. Wir waren bei den ersten, die sich in Ruhe alles anschauen konnten. Beim Kiloverkauf zu guten Konditionen haben wir zugeschlagen wie noch nie. Aber wir brauchen im Winter Kerzen wie Luft zum Atmen. Eine meiner schlimmeren Vorstellungen besteht darin, dass ich mich im Pflegeheim sehe und keine Kerze anzünden darf. Noch ist es nicht so weit. - Nach der Kerzenfabrik spazierten wir ins Stadtzentrum und fanden das Restaurant "Frauenhof", wo wir draussen so etwas von perfekt speisten!


Später fuhren wir mit der Zahnradbahn nach Gais, wo wir zwei Züge übersprangen, damit ich in der dortigen Papeterie stöbern konnte. Wir kennen sie von früher. Klein, aber sehr fein. Die dicke, weisse Weihnachtsballerina aber leistete ich mir nicht. Ansehen ist auch schön.

Donnerstag, 2. November 2017

Nichts bleibt, wie es ist, wenig, wie geplant

Wir hatten uns gefreut, heute einen Tisch voll Leute zu haben. Ich war schon dran, "Chnöpfli" für ungefähr zehn durchs "Chnöpflisieb" ins heisse Wasser zu streichen. Da kam das Telefon, dass zwei ausfielen. Krank. - So ist das Leben. Umdisponieren. Das Fleisch war noch verpackt, die Hälfte konnte sofort in den Tiefkühler. Und ja, Dessert haben wir einfach doppelt so viel gegessen. - Statt zu basteln, was ich mit zwei Kindern geplant hatte, gingen wir mit einem Kind im Bollerwagen ins Hegifeld. Da haben wir erstmals im Leben heutiger Zuckerrübenernte zusehen können. Sehr rationell, schnell. Beeindruckend. Gesehen, weil die Planung ins Wasser fiel oder in die Zuckerrüben oder in die Bächlein im Hegifeld. - Nun hoffe ich bloss, dass das kranke Kind wieder gesund ist. Aber Dessert bei uns gibt es morgen nicht - schon gegessen.

Mittwoch, 1. November 2017

Heute ohne Grosse Fragen

Heute sind wir ohne Grosse Fragen zum Friedhof gefahren mit dem Bus und haben getan, was so viele tun: Wir haben die Gräber unserer Angehörigen besucht. Wir haben meiner Mutter und meinem Götti je ein Gesteck gebracht. Wir sind gestanden und haben uns an sie erinnert, was wir natürlich auch sonst immer wieder tun. Aber diese Orte haben Bedeutung. Ich bin froh um sie. Dort ist das Erinnern am intensivsten. Wohl, weil es keine Ablenkung gibt. - Wir haben an die Jahre im Urner Oberland gedacht, wo die Bräuche um Allerheiligen/Allerseelen noch sehr lebendig sind und gelebt werden. Nein, nicht alle Innerschweizer fahren nach Zürich und shoppen. In den kleinen Dörfern besucht man gemeinsam die Gräber, betet gemeinsam, und die Gräber werden mit Weihwasser besprengt. Jeder und jedem wird gedacht. Keine und keiner wird vergessen. (Fast) alle sind da.