Montag, 31. August 2020

Vorgegriffen

 Ich habe gern Sommer. Heute ist noch August, DER Sommermonat. Aber wir haben vorgegriffen. Wir haben heute zum Dessert die ersten zwei Vermicelles gegessen. Ich habe für mich festgehalten, dass auch der Herbst Schönes und Gutes zu bieten hat. Jetzt muss ich es nur glauben - und ein Auge dafür bekommen. Ein Ohr auch und überhaupt. Aber ehrlich, das beste Vermicelles war es nicht. Das kann gern getoppt werden. 

Sonntag, 30. August 2020

Meine Zeit

 Was mache ich eigentlich mit meiner Zeit? Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig darin Platz hat. Ich bin im Rückstand mit dem Lesen der "Tagesanzeiger Magazine". Es steht so viel Lesenswertes drin, dass ich erst noch im Juni stecke. Heute habe ich von einem Journalisten gelesen, der sich beim Lockdown in eine Datsche in deutschem Wald zurückgezogen hat. Aus Angst. Da war er mit Vögeln, einer Maus und einem Waschbären befasst. Ein Berliner, der von Tieren keine Ahnung hatte. Der Waschbär war so klug wie er. Mindestens. - Seit unseren Ferien habe ich noch nie Tagebuch geschrieben. Kann ich später nicht nachlesen, was Mitte/Ende August bei uns los war. Was schon wieder? Vergessen. Die Zeit ist darüber gerauscht. - Kayas Buch liegt und liegt und setzt Staub an. Dabei ist noch über schätzungsweise fünfzig Jahre zu berichten. - Meine Zeit, wo geht sie hin? Zum Glück kommt immer noch neue dazu. Vorzu.

Samstag, 29. August 2020

Dinge wecken Erinnerungen

 


Da ist sie, meine Wolle. Nicht nur die, die ich gestern gekauft habe. Auch die, die ich in Ardez gefunden habe. Und die, die ich mit einem Gutschein meiner Schwester ausgesucht habe. Sowie die, die ich billig im Manor gekauft habe. Ganz besonders auch die, die noch von "Lang-Wolle" stammt, wo mein Vater gearbeitet hat. Ich kann von jedem Knäuel sagen, woher er kommt, welche Geschichte er hat. 
Geschichte haben alle Sachen auf meinem Pult. Der "Lismi-Chorb" ist ein Geschenk meiner wunderbaren Gotte. Sie hat ihn für mich aus Rumänien mitgebracht. - Die Schreibunterlage hat mir Freundin Bettina gebastelt aus farblich assortierten Papierfetzchen auf Karton. Leider habe ich Bettina unterwegs aus den Augen verloren. Wir haben zusammen Jugendarbeit gemacht. - Die Scheibchenkerze kommt von Stefan, das rote kleine Büchlein von Judith, das schwarze von Livia. Eingepackter Stein, Chrälleliherz und Schneemann sind Basteleien von Kaya.
Dinge wecken Erinnerungen. Ich umgebe mich mit guten Erinnerungen. Dinge mit schlechter Ausstrahlung können weg. Was brauche ich daran zu hängen! 



Freitag, 28. August 2020

Schaf und Wolle

 Wir waren auf dem Markt. Läck, das hatte aber viele Leute! Schon im Bus, dann auf dem Markt und im Gartenrestaurant. Es wäre schön, wenn es nicht fast unheimlich wäre. Da bleibt niemand zu Hause wegen Corona. Wir ja auch nicht. - Es tut halt gut, durch den Markt zu schlendern. Richtige "Heubeeri" (Heidelbeeren) zu kaufen, die nach Grossmutters Beerendessert schmecken. Oder nach Urner Oberland, wo viele Leute "id Häiti" (in die Heidelbeeren) gehen. - Reto hat beim Metzger "Metzger" (=Name) endlich Lammracks aus dem Toggenburg gefunden. Nicht aus Australien oder Neuseeland. - Aber ich - ich habe bunte Wollknäuel verbilligt entdeckt. Kein Halten für mich oder besser gesagt, ein sehr langes Halten. Die Kolonne von Frauen und assistierenden Männern (mit dem Portemonnaie) reichte bis auf die Gasse hinaus. Kleiner Laden, und alle wollen Beratung. - Ich nicht, einfach die NEUN Knäuel bezahlen und in den Rucksack werfen. Sehen, was der Markt sonst noch bietet.

Donnerstag, 27. August 2020

Rucola und andere (Un)kräuter

 Mein Obergärtner Reto ist tätig wie immer. Fussweh oder nicht, es muss etwas gehen. Heute wieder im Garten. Kollege Cornelius hat Nüsslisalat Samen gebracht. Ganz selber generiert. Reto soll heute säen, es sei "obsigänd". Oder ächt "nidsigänd"? - Ich bin an Pflanzen sehr interessiert, aber das mit dem Einfluss des Mondes entzieht sich (noch) meinen Kenntnissen. - Sei es. Reto im Garten. Ich habe extra für den Nüsslisalat Ringelblumen ausgerissen. Aber Reto ruft: "Die da kannst du auch wegmachen." - Gemeint ist meine Reihe Rucola. - Reto hat "Ricola" lieber als Rucola. Aber ich mag das senfscharfe Kraut. Also reisse ich nicht alles aus. Für mich bleibt noch. Wäre für Retos entzündete Achillessehne auch gut. Er soll dann mal nachlesen, was das (Un)kraut alles kann. Zum Gesundwerden!

Mittwoch, 26. August 2020

Tage leben, die unterschiedlich sind

 Reto bekommt eine neue Therapie. Ich frage mich, ob das weh tut. Er sagt, man muss tapfer sein. Und ob es nützt? Hoffentlich braucht es keine Operation. - Ich mache mir einen gemütlichen Tag, nachdem wir gestern bei Retos Schwester in Altdorf zu Besuch waren. Das war interessant. Es gab feines und viel Essen und Wein. Wir hatten wieder eine lange Reise. - Heute also gemütlich für mich. Ich koche erst, wenn Reto zurück ist. Vorher flicke ich kreativ zwei T-Shirts, die Kater Nepomuk gelöchert hat. Chrütli holen im Garten. Verveine für den Winter abschneiden und trocknen. Schauen, ob der Garten sturmsicher ist. Auf den Wind warten.

Montag, 24. August 2020

Vergnüglicher Montag

 Besuch zum Mittagessen motiviert zum Wischen, Ordnen, Aufräumen. Ist das getan, lohnt es sich, rechtzeitig ein "Mise en Place" zu machen, sprich, alles zum Kochen bereit zu legen. Das sieht schön aus. Eine Fülle von Gemüse, Kräutern, Salat. Und dann geht es los mit dem Schnippeln, Braten, Rühren, Köcheln. - Es gibt Lasagne mit viel Gemüse und wenig Hackfleisch für fünf. Judith bringt ein Pfirsich Tiramisu mit. - Um zwölf Uhr sitzen wir am Gartentisch, den Reto gedeckt und beschattet hat. Wir haben es gut. Lachen viel. Es schmeckt. - Die Kinder sind bald weg. Dort weiterspielen, wo sie gestern aufgehört haben. Familie BurriHipp war zum Apéro bei uns. Das Hütekind kam zum Spielen. Die Kinder fragten, ob ich alles lassen könne, damit sie heute weiterspielen könnten. - Jetzt aber ist es Zeit zur Siesta (16 Uhr). Wir sind wieder zu zweit. Ausruhen mit gutem Gefühl.

Sonntag, 23. August 2020

Armes Igelchen

 Gestern gegen Abend ist Reto ganz aufgeregt zu mir gekommen. Ich dachte, mindestens eine Schlange hause in unserem Garten. Eine grosse, gefährliche. Aber im Gras lag ein winziges Igelchen ganz allein. Sieben Zentimeter lang, Äuglein geschlossen, aber es lebte. Sein langes Näschen stellte sich auf, schnupperte, suchte gewiss seine Mama, hatte Hunger. - Sofort lasen wir im Internet nach, was zu tun sei. Igelchen warm betten, draussen lassen, vielleicht holt es die Mutter. Wir legten es auf und unter Heu und hofften. - Leider, leider ist die Mama nicht gekommen. Das Igelchen hat die Nacht nicht überlebt. Wir haben es begraben. Wir trauern um das kleine Tier. Wir haben es in der Hand gehalten, gestreichelt. Seine drei Millimeter langen Stacheln waren noch weich. Füsschen mit fünf kleinen Zehen. Schwänzchen, das in den Spitz läuft. So herzig! So allerliebst!

Samstag, 22. August 2020

Sonnenstrahl

 Reto hat die Sonne schon um 15 Uhr dringend erwartet. Dringend, weil er seine Voraussage bestätigt haben wollte. "Mein Wetterfrosch" täuscht sich ungern. Aber immerhin, zwei Stunden später ist sie da, die Sonne. - Für mich gibt es aber einen weiteren "Sonnenstrahl" oder "Hoffnungsstrahl. Unser Arzt hat gerade (Samstag, 17 Uhr!!!) telefoniert und Reto den Befund gemeldet, den die "Röhre" (Magnetresonanztomografie) ergab: Eine starke Entzündung der Achillessehne. - Der Arzt hat auch die nötige Therapie gleich angeordnet und angemeldet. Eine Operation ist vorerst nicht nötig. Das Gerät, das zum Einsatz kommt, generiert zu 80% Erfolg. - Sonnenstrahl, Hoffnungsstrahl!

Freitag, 21. August 2020

Eingekauft

 Ich gehe nicht gern einkaufen, aber ich will sehen, was im Angebot ist. Also muss ich hin. Mit Reto meistens, der gern "on tour" ist. - Seit wir bargeldlos bezahlen, habe ich keine Ahnung mehr, wieviel "Haushaltgeld" wir verbrauchen. Bestimmt mehr als zuvor. Meist bin ich es, die noch etwas Feines entdeckt, das nicht auf der Liste steht. - Heute haben wir die Tomaten für das Sonntagsmenü sogar bei "Geissbergers Culinarium" gekauft. Schön gross zum Füllen. Bestimmt aromatisch. - Kaum hatten wir zu Hause den Kühlschrank gefüllt und die Früchte "aufgebeigt", bekam Reto einen Anruf von Kollege Cornelius. Ob wir gern Tomaten aus der Pünt hätten. - Wow! Viel grösser als die von "Geissberger". Reif. Duftend. Die grösste über ein halbes Kilo schwer.

Donnerstag, 20. August 2020

Wieder Freudenkreis (Feldenkrais)

 Immer noch ein leicht mulmiges Gefühl, mich mit sieben anderen in einen Raum zu legen und mich zu Übungen anleiten zu lassen. Aber es ist wichtig für mich. Ich bewege mich anders als vorher. Bewusster, leichter. Jedenfalls bin ich heute hin gegangen und habe mich auch über die "Kamerädli" gefreut. Sind noch alle dabei. - Ich will jetzt nicht über die ersten Übungen lästern. Kompliziert wie immer. Mein Intellekt hat es gerade knapp geschafft. - Dann bin ich mit dem Bus heim gefahren. Ich habe mich köstlich amüsiert über zwei ältere Damen, die sich (eigentlich) kennen: "Geht es dir gut?" - "Ja, ja, ja. Dir auch?" - "Auch gut. Und deiner Familie?" - "Ja, ja, ja, alle gesund. Auch der Urenkel." - "Das ist die Hauptsache. Du hast einen Urenkel?" - "Ja, ja, ja, ich bin 94 Jahre alt. " - "94 Jahre? - Hauptsache gesund und noch gut im Kopf." - Ja, ja, ja, ich steige jetzt aus." - "Tschüss, Maria!" - "Wer bist du schon mal? Ich sehe nicht mehr so gut."

Mittwoch, 19. August 2020

Unsere anderen Pläne

 Gestern sind wir für 41.50 Franken Zug gefahren. Je! Mit Halbtax. Beide. Für diesen Betrag konnten wir über sechs Stunden in verschiedenen Zügen sitzen (mit Maske) und lange, lange aufbleiben. Wir kamen genau um 01.00 Uhr wieder nach Hause. - Es hat sich mehr als gelohnt. Nicht die Landschaft - die kennen wir gut. Nicht das Umsteigen nachts um 00.08 Uhr in Zürich. Aber das Zusammensein mit unserem Freund Reinhard in Wassen in unserem Lieblingsrestaurant. - Zuerst haben wir Querbeet geredet. Irgendwann hat Reinhard gefragt: "Von wem wollt ihr etwas wissen?" - Da haben wir viele, viele Menschen abgefragt, die wir kennen und mögen. Reinhard weiss fast von allen etwas. Wir haben in Erinnerungen geschwelgt, waren aber auch betroffen, weil es nicht allen gut geht. - Und dann haben wir noch Käse und Wurst vom Kanton Uri geschenkt bekommen. Weil wir Städter ja nichts so Gutes haben! Ist aber auch wahr!

Dienstag, 18. August 2020

Alles anders

Täglich mache ich Pläne, aber gerade so täglich werden sie umgestossen. Selten von mir, öfter vom Leben selber. Alles ist immer anders, als du denkst oder kommt anders, als du planst. - Ich glaube, das ist eine riesengrosse Übung. Lernen, die Kontrolle (ein wenig) abzugeben. Lernen, gelassener zu werden. Lassen können. (Annehmen; schreibe ich in Klammern, weil manchmal sehr, sehr schwierig bis unmöglich.) - Heute ist auch so ein Tag. Geplant, aber eine Überraschung kommt dazu. Unser Sohn besucht uns. Kurz. Wegen unseren anderen Plänen. Aber schön! - Und morgen haben wir unsere Tochter zu Besuch. Mit Enkelin. Wie geht es uns gut. Besonders, wenn es anders kommt. 

Montag, 17. August 2020

Andere...

Andere fahren nach Afrika auf Safari. Beim Anblick von Löwen aus dem Fahrzeug mit Guide verspüren sie einen Kick. Elefanten lassen ihr Herz höher schlagen. Giraffen, wie sind sie schön! - Reto und ich haben heute Herzklopfen bekommen beim Anblick einer Spinne. Die Nachbarin hat uns gemeldet, dass im Kehrichtcontainer eine SCHÖNE Spinne ihr Netz gemacht habe. Ein bisschen gruselig sei sie schon. - Ich habe nachgeschaut. Gestaunt. Reto schauen geschickt. Er beschloss sofort, die Spinne zu retten; morgen ist Kehrichtabfuhr. Die Rettungsaktion gelang.



Sonntag, 16. August 2020

Vorfreude

In fünf Minuten gehen Reto und ich los. Hegifeldrunde und dann "Zmittägli" im Schloss Schenke Garten. Sozusagen zum Ferienabschluss. Der Mensch braucht Rechtfertigungen für sein Tun. Wir nennen Schulferienzeiten auch Ferien für uns. Einmal Lehrerin, immer Lehrerin! - Zweite Vorfreude: Am Nachmittag treffe ich meine Beste Freundin zum erstenmal seit Corona im "National". Das ist ein Ereignis!

Samstag, 15. August 2020

Glück und Glas - wie leicht bricht das

 




Zufrieden bin ich aufgestanden heute Morgen. Mein Zmorgemüesli ist einfach total fein, der Kaffee von Reto auch. - Er ist schon am "Schäffele", und ich "hühenere" herum. Will meinen Bleistift zurücklegen nach dem Sudoku. Schaue gar nicht hin, aber dort, wo sonst nichts steht, stand gerade noch ein Weinglas. Jetzt liegt es zertrümmert am Boden. Scherbenteile weitherum. Ich habe es runter gefegt. - Es ist nicht einfach irgend ein Glas, nein, es ist das zweitletzte von vieren aus dem Nachlass von Retos Eltern. Schade, so schade! - Und doch! Das Zmorgemüesli war einfach fein, der Kaffee von Reto auch. 

Freitag, 14. August 2020

Ist Corona ein Vorwand?

 Ich lasse meine Haare wachsen. Seit das Corona Virus ausgebrochen ist. Ich sage, dass ich die Haare erst wieder schneiden lasse, wenn normale Zeiten kommen. Das kann dauern. Meine Haare sind schon lang. So lang, dass ich sie an heissen Tagen zusammenbinden muss. Das habe ich nie zuvor getan (oder nur versuchsweise). Aber bei dreissig Grad plus käme ich um vor Nackenhitze. - Also zusammenbinden. Ein paar Haargummis habe ich noch, aber fast alle schwarz. Langweilig. - Meine einzige Innovation diese Woche ist die Erfindung eigener Haardinger. Ansonsten war ich bei Ärzten, in Gärten, am Aufräumen, lebte ich mich wieder ein nach den Ferien, kochte ich. - Zurück zu den langen Haaren. Ich möchte, Corona hin oder her, eine alte (gute) Hexe sein. Mit fliegenden, langen grauen Haaren. Richtig wild! 



Donnerstag, 13. August 2020

Retos Gruppe

Mit dem Militär habe ich es nicht. Deshalb war es für mich "strange" (seltsam), dass ich Reto jährlich begleiten sollte, wenn er sich mit einer Gruppe aus Militärzeiten traf. Ich ging halt mit, aber betonte immer, jahrelang, dass ich "mit denen" eigentlich nichts zu tun habe. - Dieses Jahr sind drei Militärkameraden aus der Gruppe gestorben. Heinz, der freundliche Bänker. Beda, der Bauer, der ein so grosses Herz für alle hatte. "Eine Seele von einem Menschen", wie man sagt. Heute ist die Meldung gekommen, dass Walter gestorben ist, der viele Jahre lang an Parkinson litt - und doch so gütig war. - Ich merke, wie falsch ich jahrelang lag. Wie froh ich bin, dass ich diese drei Männer, die gestorben sind, kennen durfte. Sie haben mir etwas bedeutet. Ich verdanke ihnen etwas. Wenn "Militär" dran steht, heisst das nicht, dass niemals Gutes drin sein kann. 

Mittwoch, 12. August 2020

Ein Brunnen

Wenn ich, wie heute, beim Doktor wieder mal Blut abzapfen lassen muss, dann gibt es nachher eine Belohnung. Ich gehe mit mir selber zu Kafi und Müesli bei "Gottlieber". Ich geniesse und schaue und lasse Blutwerte Blutwerte sein. - Heute Morgen sass ich so, dass ich auf den langen Brunnen, schon fast ein Wasserbecken in oval geschwungener Form, schauen konnte. Tauben tänzelten auf dem Rand, nippten am Wasser, spritzten ein wenig, schubsten sich an, alles friedlich. Es kam ein junger Mann mit Folklore Rucksack. Er legte viel Grünzeug auf den Brunnenrand. Selleriekraut. Er wusch es sehr, sehr gründlich unter dem fliessenden Wasser(hahnen). Wusch und wusch. Steckte den grösseren Teil in den Rucksack und knabberte am kleinen Busch, als er weg ging. - Dann kam ein älterer Mann mit Strohhut auf dem Kopf und grünen Gummistiefeln an den Füssen. Hinauf bis zu den Knien. Sein oranges Gilet wies ihn als Stadtangestellten aus. Ist Brunnenputzer ein Beruf? - Jedenfalls war es eine Freude, dem Mann zuzuschauen, wie er gewissenhaft alles machte, um dem Brunnen Gutes zu tun. Mit einem Käscher Unrat herausholen. Mit dem Schrubber den Rand fegen. Dazwischen mit dem Spachtel etwas abkratzen. Viel Wasser benutzen. Auch den Stöpsel reinigen. Noch eine "Schwetti" Wasser über den Rand rundum. Dann waren wir - der Mann, der Brunnen und ich - zufrieden. Erfrischt. Erneuert.

Dienstag, 11. August 2020

Früher redete man übers Wetter

 Früher war es so und so, besser und schlechter. Früher war, als wir jung waren. Aber ich meine ein anderes "Früher". Ich meine die Zeit vor Corona. Wenn man Bekannte unterwegs antraf, redete man übers Wetter: "Ein schöner Tag heute, gället Sie!" - "Dieser Sommer ist wieder einmal ein richtiger Sommer, finden Sie auch." - "Ich muss heim, es ist mir zu heiss. Ein andermal mehr." - - - Heute waren wir auf dem Wochenmarkt. Wir sind einer Alten Bekannten begegnet. Sie hat erzählt und erzählt, was alles nicht stattfindet wegen Corona. Zu wenig Kultur für sie. Kaum Treffen mit anderen. Corona, Corona, Corona. Das Hauptthema in diesem Jahr. Ich sehen mich nach Wettergesprächen. Kommt heute ein Gewitter oder nicht?

Montag, 10. August 2020

Wolfsmilchschwärmer

 Die Ferien sind ja noch lange im Kopf und im Herz. Gerade ist mir wieder unsere Wanderung nach Lavin eingefallen. Wo ich die Raupe des Wolfsmilchschwärmers entdeckt habe. So eine grosse, wunderschöne Raupe habe ich im ganzen langen Leben noch nie gesehen. 

Und endlich habe ich Echtes Johanniskraut gesammelt und an die Sonne gestellt. Es färbt sich langsam rot, wie es soll. In vier Wochen darf es Reto an seinen schmerzenden Knien und Füssen ausprobieren. Wäre so schön, wenn es helfen könnte! Es SOLL helfen, bitte!

Sonntag, 9. August 2020

Ankommen, aufräumen und ein bisschen Sonntag

Dass es Sonntag ist, spüre ich an meiner luftigen, heiklen, schönen Sommerbluse und den passenden Hosen dazu. Muss sein, dass ich "Sonntagskleider" trage. Und muss immer öfter sein, dass wir einen Sonntagsapéro im Schlossgarten genehmigen. Heute sogar mit Essen dazu. Reto die rezente Schlosswurst vom Grill mit Brot. Ich Salat und Kartoffelgratin der speziell feinen Art. Wunderbar! - Sonst sind wir immer noch am Verräumen von Feriensachen und am Hüten von zwei Gärten und einer Katze - der schönsten Langhaarkatze weit und breit. - Bald hole ich einen von zwei Blumenköhlern (Wie heisst die Mehrzahl?) im Garten. Das Voressen dazu wird auch bald im Topf schmoren. Nochmals oder abermals Rückblick halten - und morgen beginnt wieder der Alltag.

Samstag, 8. August 2020

Seit zwei Stunden zurück von den Ferien!

Und wieder und noch einmal und wieviel mal noch? - Wir sind zwei Wochen in Guarda gewesen und sind immer noch nicht fertig mit dem Unterengadin. Chatrina aus dem Schällen Ursli Laden sagt, man wird nie fertig damit. Ist doch gut so.