Freitag, 31. Januar 2020

Ich erwarte Besuch

"Erwarten" ist das richtige Wort. Ich warte auf meine Studienfreundinnen, die am Abend kommen werden. Ich freue mich so auf sie. Und gleichzeitig - wer glaubt das einer altgedienten "Köchin" - mache ich mir Sorgen, ich sei dann keine ausgezeichnete Gastgeberin. Zu einfaches Menü! Putzen erst morgen, nicht heute. Nicht lustig, nicht superklug, ich. - Ich weiss, dass das alles ziemlich doof ist. Und dass diese Gefühle aus sehr alten Zeiten kommen. Und nicht hierher gehören. Nichts zu tun haben mit heute Abend. Ewig ängstliches Kind in mir. Ich spreche ihm Mut zu. Und überhaupt, die Vorfreude ist stärker. Aber sicher schon!

Donnerstag, 30. Januar 2020

Unsere kurzen Winterferien

Drei Tage in Guarda, um zu sehen, wie es da im Winter ist!
ein Tag Schneefall und kalter Wind

ein Tag purer Sonnenschein

im weissen Haus haben wir gewohnt

beim Apéro im "Dalet"

Dienstag, 28. Januar 2020

Sowas - Blitz und Donner!

Zwar haben sie im Meteo gesagt, es könnte auch Gewitter geben, aber alles glauben muss ich ja nicht. Umso erstaunter war ich, als ich die Kinderwaschmaschine in den Keller trug, dass ich Donner hörte. Übrigens war das Tumblern der Bäbiwäsche keine gute Idee von mir. Die Bäbikleidchen sind nun eine Nummer kleiner. Brauchen wir ein neues Bäbi?

Montag, 27. Januar 2020

Zwei Kinder spielen

Zwei Kinder spielen richtig schön miteinander. Warum nur bin ich ausser Atem und transpirierend? - Die beiden haben Bäbiwäsche gemacht in unserem Badzimmer. Sicher sind die kleinen Pullover, Hosen, Söcklein in allen Farben nun sehr sauber. Und der Boden ist auch wieder trocken. Reto kommt von der grossen Waschküche zurück, wo nun die Bäbisachen im Tumbler drehen. Auf dass sie wieder einmal trocken werden und wir morgen duschen können. Zuerst hingen die tropfenden Sachen über unserer Badewanne. Tropften auf den Klämmerlisack, tropften und tropften. Jetzt tropfe nur ich noch.

Sonntag, 26. Januar 2020

Die Zeit fliegt

Wir haben es gut. Gestern waren wir zusammen mit weiteren Freundinnen und Freunden eingeladen. "Chästschädder" gab es zum Znacht, ganz etwas Neues für uns. Aber fein! Und gute Gespräche über Gott und die Welt - oder eher über die (unzulängliche) Kirche und Wanderungen und Ausflüge. Schon gehabte und Empfehlungen für die Zukunft. Und gelacht haben wir viel und herzlich. - Heute dann der Besuch von Stefan und Martin. Mein Tiramisu mit übriggebliebenen Zimtsternen statt Löffelbiskuit war sehr süss, kam aber gut an. (Jetzt sind nur noch einige Mailänderli übrig.) Die Zeit beim Plaudern und ernsthaften Diskutieren verging im Flug. Was die Zeit sowieso dauernd tut.

Samstag, 25. Januar 2020

Déja-vu

Ich wollte gestern einen Klinikbesuch machen. Die Reise dauerte fast zwei Stunden. Als ich an der Rezeption die Zimmernummer erfragen wollte, sagte man mir freundlich, meine Freundin sei heute verlegt worden. Natürlich fragte ich nach dem neuen Ort, bekam aber keine Auskunft. Der Herr tat, als wüsste er das auch nicht. Heute habe ich mir über eine weitere Freundin meiner Freundin den derzeitigen Aufenthaltsort beschaffen können. Was bin ich froh! - Das Verrückte an der Geschichte ist, dass Reto und mir dasselbe vor wenigen Wochen mit der gleichen Freundin schon mal passiert ist. Wir kamen im Spital an und erfuhren, dass sie gleichentags verlegt worden war. Allerdings bekamen wir die neue Institution genannt und reisten dorthin weiter. Nur war meine Freundin am "Zügeltag" so müde, dass wir nach fünf Minuten wieder gingen.

Donnerstag, 23. Januar 2020

Fenster bemalen

Ich habe nicht gern leere Fenster. Wo ich keine Tagvorhänge will. Den Jahreszeiten entsprechend oder gemäss kreativen Ideen gestalten meistens Kaya und ich das grosse Fenster mit zwei Flügeln in meinem/unserem Zimmer neu. Heute haben wir mit Fenstermalkreiden lauter grosse und kleine Buchstaben aufgemalt. Meistens mit Doppelstrichen. Innenraum mit Mustern versehen. - Ich habe mich mehr auf die Muster konzentriert, Kaya darauf, dass sie alle Buchstaben des ABC aufgemalt hat. - Aber jetzt: "Fertig ist das ganze ABC. Juhee!!"

Mittwoch, 22. Januar 2020

Zweimal neunzig

Wir waren heute zum Brunch eingeladen bei meinem Firmgötti und seiner Frau. Beide sind letztes Jahr neunzig Jahre alt geworden. Man glaubt es kaum. Zwar hat mein Firmgötti Mühe beim Gehen, aber er geht. Und seine Frau sprüht vor Energie. Sie schmeisst den Haushalt, umsorgt ihren Mann und ist voller Dankbarkeit für das wunderbare Leben, das sie noch haben dürfen. Er hat gerade ein I-Phone bekommen auf Weihnachten und fragt keck, ob ein alter Freund auch WhatsApp habe. Hat jener nicht, ich aber. - Auf dem Heimweg sind wir voll des Staunens und - macht das Erlebte nicht auch Hoffnung, wenn man schon jenseits der siebzig ist? Ist ja noch gar nichts!

Dienstag, 21. Januar 2020

Letzte Weihnachtsreste weggeputzt

Unsere Enkelin und ich hatten mein/unser Zimmerfenster mit Weihnachtsbildern bemalt. Kaya hatte die Krippe übernommen. Dazu ganz viele Sterne in allen Grössen, mit und ohne Schweif. Tannenbäume mit und ohne Kugeln und Kerzen hatten wir beide gemalt. Mir ist ein echt guter Kauz gelungen und ein weniger guter Hase unterwegs. - Aber jetzt passt das alles nicht mehr so recht. Ich habe unser Fenster geputzt. Ganze Weihnachtsherrlichkeit im Waschwasser. Nur die Weihnachtsguetzli sind immer noch nicht aufgegessen. Reto leidet ein wenig, weil es so lange die Büchsen nicht leer sind, keine Fasnachtschüechli gibt.

Montag, 20. Januar 2020

Zweitausendsiebenhundertvierundzwan-zig Seiten

Ich habe gestern ein neues Leseprojekt begonnen. Ich will ein Buch ganz und gar lesen, das ich schon zweimal begonnen hatte, aber beidemal bei Seite zwanzig wieder weglegte. Unlesbar für mich, als ich jung war. Nützte auch nichts, dass mein lieber Götti davon schwärmte. Thomas Mann schreibt einfach umständlich, fand ich. Sätze, so lang, dass man beim Punkt den Anfang vergessen hat. Seitenweise Beschreibungen, bis etwas passiert.
Jetzt bin ich alt und habe Zeit. Ich will "Joseph und seine Brüder" lesen. Alle 2724 Seiten. Ehrenwort. Der erste Satz gefällt mir ungemein, und er ist kurz:

"Tief ist der Brunnen der Vergangenheit."

Auf Seite zwei dann steht schon so ein Thomas-Mann-ewig-langer-Satz: Er umfasst eine ganze Seite. Die Wörter mag ich nicht zählen. - Die ersten zwanzig Seiten habe ich schon gelesen. Diesmal mache ich weiter.

Sonntag, 19. Januar 2020

Sonntag ist es

In der Stube läuft der Fernseher. Heute kommt viel Sport im Schnee von Wengen und anderswo; Reto hat viel zu gucken und kommentieren. Fast verpassen wir die feinen Schneeflöckli vor unseren Fenstern. Am Anfang konnte man sie einzeln zählen. Jetzt fallen sie dichter, aber ganz fein und leise. Gleichzeitig scheint die Sonne. Man müsste sich hinsetzen und nur schauen. Vielleicht sind es die einzigen Schneeflöcklein in diesem Winter in tiefen Lagen. - Ausser meinen Ohren und Augen ist auch meine Nase beschäftigt. Schnuppern, wie fein die Bündner Gerstensuppe jetzt schon riecht, die Reto "ob" getan hat. - Ich habe mich in mein Zimmer zurück gezogen. Weiss noch nicht, ob ich "Rumantsch" üben will oder eher an meinen Erinnerungen schreiben. Sonntag ist es. Ich darf, was ich will.

Samstag, 18. Januar 2020

Fern oder nah

Gestern fuhren wir nach Wassen zu einem "Fürbittegebet" für einen verstorbenen Menschen, den wir recht gut gekannt haben. In der Kirche sass neben mir eine Frau, in deren Küche ich oft Kaffee getrunken habe, als wir in Wassen wohnten. Natürlich fragten wir uns nach unserem Ergehen. - Sie sagte, eigentlich gehe es gut. - - - Aber ihr Enkel, der herzige lebe in Amerika. Rede koreanisch und englisch. Nicht "göschnerisch". - Wir haben unsere Enkelin so nah, dass wir ihr vom Trottoir aus zusehen können, wie sie von uns zu ihr nach Hause geht. Wink, wink und noch einmal, und dann verschwindet sie hinter der Gartentüre. - Wir haben unsere Enkelin so nah, dass wir heute unmittelbar danach auf ein gutes "Elterngespräch" in der Schule anstossen konnten. - Was die Lehrerin gelobt hat, erstaunt uns nicht, weil wir das Kind ja kennen. Gut, für die Lehrerin, dass sie unserer Meinung ist!

Freitag, 17. Januar 2020

Abstimmungsunterlagen

Am 9. Februar sollen wir abstimmen (oder postalisch noch ein paar Tage vorher). Noch selten war das Abstimmungscouvert so dick wie diesmal. Bei zwei kantonalen Vorlagen gibt es mehrere Vorschläge. Wählen Sie a oder b. Falls a und b angenommen werden, was bevorzugen Sie? - Ich werde viel lesen müssen. Nur bei der "Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung" bin ich glasklar. Wie gross darf ich mein "JA" schreiben, dass es legal ist? - "Rosengartentram" tönt so schön, aber nicht einmal die Anwohnerinnen sind sich einig, was am besten sei. Wie sollte ich dann wissen...Ich kann auch leer einlegen.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Wir spielen

Heute ist ein langes Rollenspiel im Gang. Unsere Enkelin spielt mit uns Ferien. Reto ist der Hoteldirektor, der lauter Quatsch macht. Ich darf für einen Moment den Hotelcomputer benützen, aber Kaya will in eine anderes Hotel ziehen, weil der Direktor untauglich ist. Immerhin haben wir aber Sirup serviert bekommen und Haferflöckli -Crunch.

Mittwoch, 15. Januar 2020

Gestern habe ich mich vergessen

Wir hatten lieben Besuch zum Mittagessen. Sassen zu dritt lange, lange am Tisch und redeten über Gott und die Welt. Als der Besuch sich auf den Heimweg gemacht hatte, nahm ich mein Bibliotheksbuch zur Hand - und dann las ich einfach, bis es fertig war. Wann habe ich so etwas (Faules) das letztemal gemacht? - Buch zufrieden weggelegt. Zeit zum Meditieren. Zuerst noch das Abendessen auf den Herd stellen. - Dann habe ich vergessen, die Kochplatte auszuschalten. Komme ich vom Meditieren, und es riecht nach verbranntem Blumenkohl. Wir konnten aber den grössten Teil des Gemüsecurrys noch essen, sogar geniessen. Und die Pfanne ist auch wieder blitzblank. Nichts passiert. Alles gut und ich fröhlich.

Montag, 13. Januar 2020

War ich auch so?

Seit kurzer Zeit redet unser Hütekind sozusagen ohne Punkt und Komma. Sie weiss so viel zu erzählen, und das ist gut und schön. Aber auch ein wenig ermüdend. - Und nun frage ich mich, ob ich nicht bis vor wenigen Jahren auch so war. Ich wusste eigentlich auch immer etwas zu erzählen. Ich diskutierte gern, viel und heftig. Ich hatte zu allem eine Meinung. MEINE Meinung! - Das hat sich geändert. Mit dem Alter. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, ich hätte nichts mehr zu erzählen. Alles nicht so wichtig. Oder alles schon (mehrfach) zum Besten gegeben. Aber mir selber erzähle ich meine Lieblingsgeschichten immer noch gern. Meistens vor dem Einschlafen zwischen elf und zwölf Uhr nachts.

Sonntag, 12. Januar 2020

Shocking

Da spazierten wir gemütlich zwischen den Häusern. Schauten in Gärten und auf Vorplätze. Erwarteten nichts Besonderes. Und da waren sie - ganz viele blühende Schneeglöcklein an einer Hausecke. - Wir schreiben den 12. Januar 2020.

Samstag, 11. Januar 2020

Geh aus dem Haus

Wir waren gerade mal ein Stündchen einkaufen. Und schon komme ich mit Eindrücken heim. - Erste Überraschung: Ausserhalb des Gartentürchens haben wohl Kinder viele Zweige gesammelt und daraus in der Ecke eine Art Vogelnest am Boden gemacht. Ob da wohl eineR einzieht? - Unterwegs gab es mehrere Velos, die an Orten standen, wo sie wohl nicht die Besitzer hingestellt oder angelehnt hatten. Hoffentlich findet das zugehörige Kind sein wunderschönes, grünes Kindervelo wieder! - Im Coop lehnte eine grosse, dunkelhaarige Frau in weinrotem Mantel so an einem Pfosten, dass ich fast schon fragen ging, ob es ihr nicht gut gehe. Aber sie las nur sehr intensiv den Einkaufszettel. Trotzdem würde ich gern wissen, was mit ihr ist. Ungewöhnlich, dass sie alle Einkäufe in ihr "Postiwägeli" lud, an der Kasse wieder aus und wieder einlud. Ungewöhnlich, dass sie mit dem Taxi wegfuhr.

Freitag, 10. Januar 2020

Was fressen Graureiher im Winter?

Wir sind im Hegifeld gelaufen. Ausser vielen, vielen Hunden haben wir Krähen gesehen und gehört. Im Eilflug waren sie unterwegs und haben gekrächzt, so laut sie konnten. Am kleinen Bächlein nahe beim Schloss Hegi stand ein Graureiher, der sich kaum von Hunden vertreiben liess. Stand und schaute, flog ein wenig, stand und schaute erneut. - Was fressen sie eigentlich (im Winter), die Graureiher? - Ich habe nachgelesen: Fische, Schlangen, Molche, Wasserinsekten, aber auch Schermäuse, Feldmäuse und Ratten. Sie stehen bockstill und warten. Dann stossen sie blitzschnell zu. Reto möchte das einmal sehen.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Zehn Grad warm

Ich war am Morgen im Turnen für alte Frauen - ich meine natürlich im Feldenkrais-Training. Körperverwicklung. Hirnwindungssalat. "Legt euch auf die linke Seite, Beine angewinkelt. Die rechte Hand unter die Achselhöhle links. Dreht jetzt mit Zuhilfenahme des Kopfes die rechte Schulter so, dass die Nase bodenwärts zeigt...…" - Nach einer Stunde üben, atmete ich tief und leicht. Beschwingt ging ich in den "Chinderladen" und die Bibliothek. Später kochte ich zu Retos Freude Blut- und Leberwürste. Er ist der Meinung, dass bald der Frühling kommt, und dann gibt es keine "Metzgete-Ware" mehr. - Eine Art von erstem Frühlingstag ist es wahrlich. Ich habe einen Gang um das Gärtlein getan - mit dem Kater bei Fuss - es hat erste blühende Primeli.

Mittwoch, 8. Januar 2020

Essen aus der Märchenküche

Judith und Kaya sind zum Mittagessen gekommen. Ich habe aus "Luises Märchenküche" gekocht. Dieses Kochbuch habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen. Als ersten Gang gab es süssen Rüeblisalat (mit Löwenzahnhonig) und "Schiiterbiigi" (Blätterteigstengel mit Pistazien und Mandeln aufgestapelt). Der Hauptgang, Chnöpfli und Brokkoli, war nicht aus dem Buch, aber auch gut. Zum Dessert habe ich märchenhafte Apfelküchlein mit Vanilleglace gemacht. Ich glaube, es waren alle zufrieden (ich auch).

Dienstag, 7. Januar 2020

Das würde ich sehr vermissen

Das "Tagi-Magi" (Tagesanzeiger Magazin) hat sich wieder mal selber übertroffen. Sie haben sich in der Redaktion überlegt, was aus der letzten Dekade (2010 - 2019) am meisten in Erinnerung bleibt. Und dann haben die Damen und Herren drauflos geschrieben. Über fünfzig Beiträge sind es geworden. Ich lese immer noch daran. Manches ist mir vertraut wie Elena Ferrante, Greta Thunberg, Pinot Noir, Bibliotheken. Anderes ist neu für mich, weniges nicht verständlich, weil sehr fremde Materie. Aber alles in allem schwelge ich, geniesse die Fülle von Anregungen. - Das "Tagi-Magi" ist für mich allererste Sahne. Manchmal auch Sauermilch. Immer wichtig und bedenkenswert. Macht weiter, bitte, bitte, macht weiter so!

Montag, 6. Januar 2020

Heute nochmals Weihnachten

Ich bin aufgestanden, und in mir war eine Melodie. "Heut ist heilige Nacht" hat es in mir gesummt. Ich habe zuerst nicht mal realisiert, dass es das Lieblings-Weihnachtslied meines Vaters war - "Leise rieselt der Schnee". - Es rieselt kein Schnee, aber am Dreikönigstag schauen wir unseren Weihnachtsbaum abschiedlich an, geniessen wir die Weihnachtsbeleuchtung ein letztesmal, trinken wir vielleicht den letzten Glühwein. Morgen wird geräumt. Auf nüchtern umgestellt. Alltag. Zum Glück gibt es schon an der Fastnacht Gelegenheit zu neuen Taten meines ganz persönlichen Innendekorateurs.

Sonntag, 5. Januar 2020

Fünf Tage nicht eingekauft

Wir machen sehr wenig "Foodwaste". Wenn wir nicht alles essen mögen, das ich gekocht habe, dann gibt es aus dem Rest Suppe, oder ich friere ein, was sich eignet. - Es eignet sich viel mehr, als ich gemeint habe. Dafür ist unser Tiefkühlfach fast ständig voll bis sehr voll. - Wir haben kein wirkliches "Januarloch"; das Haushaltgeld ist nach wie vor beisammen. Weil wir gar nicht einkaufen gehen seit fünf Tagen. Heute gab es Schweinssteaks, die uns Leandra geschenkt hat, und Ratatouille, das ich im Sommer eingefroren hatte. Dazu Maisbrei. Zum Dessert Weihnachtsguetzli nicht eingefroren. - Morgen gehen wir erstmals in diesem Jahr "posten". Milchprodukte gehen langsam aus. Brot will ich selber backen. - Ausser dem Tiefkühlfach muss auch der Keller im Auge behalten werden. Da gibt es Konfitüre für mehr als ein Jahr und Bärlauch in Öl zu den Spaghetti. Reto hat heute auf dem Sonnenspaziergang Ausschau nach spriessenden Bärläuchlein gehalten. Beeilung mit dem Umsetzen der Vorräte!

Samstag, 4. Januar 2020

Wie ehrlich will ich sein?

Es kommt schon mal vor, dass ich hier leise über meinen Ehemann lächle. Oder so. Das ist ziemlich einfach, denn jeder gibt mal Anlass zum Spötteln. Oder so. Aber wie ehrlich bin ich, wenn es um mich geht? - Schreibe ich vor allem von dem, was mir gelingt? Bin ich meist gut drauf? Oder so. - Heute habe ich echt Mist gebaut, und mein Mann hat mich gerettet. - Mein Badewasser läuft seit einer Weile nicht mehr so gut ab. Ich weiss auch warum. Lange Haare haben sich eingehängt und angehängt. Oh, das haben wir gleich. Habe ich auch schon mit einer gebogenen "Lismernadel" (Stricknadel) behoben. Zwar weiss ich, dass mir die Nadel entgleiten könnte. Dann muss der Sanitär kommen. - Sie ist mir nicht entglitten. Noch nicht. Aber ich habe sie nicht mehr rausziehen können. Hilfeeee! - Reto ist gekommen und hat nur wenig geflucht. Mir einer Zange und Manneskraft hat er mich gerettet. Ich bin froh. Oder so.

Freitag, 3. Januar 2020

Anfängergeist

Was ist schon dabei, dass ein neues Jahr angefangen hat? Geht doch alles so weiter wie im alten. Silvester und Neujahr sind festgesetzte, menschengemachte Übereinkünfte. Die Zeit steht nie still, auch nicht um Mitternacht zwischen Silvester und Neujahr. - Was wäre aber, wenn uns gut täte, dass etwas Neues beginnt? Wenn wir neugierig wie Kinder in das junge Jahr schauen würden? Wenn wir Hoffnungen setzen würden in die neue Jahreszahl? - Wir würden uns straffen, den Kopf in die Höhe recken und vorwärts gehen wie in ein neues Land, ein neues Leben. Neu schauen, neu hören, neu schmecken, riechen, spüren. Neu. Wir.

Donnerstag, 2. Januar 2020

Ein neuer Weg

Ich bin wieder fit. Reto und ich sind heute Morgen an die Bachtelstrasse gefahren (Bus), durch Veltheim, das Dorf (ehemalige) geschlendert, dann hoch die Strasse gestiegen und noch höher per Treppen. Trotzdem kam die Sonne nicht zum Vorschein. Aber ein wenig "Piek" (Raureif) hatte es an den Birken. Und es war überhaupt sehr schön. Nur fürchtete ich den langen Weg zum Bus in Wülflingen. Hatten wir schon zweimal gemacht. Jedesmal war der Weg lang. So lang, dass die Freude schmolz. Aber heute haben wir einen neuen Weg entdeckt, der einfach auf der Höhe übers Güetli und dann alles sanft abwärts an die Schaffhauserstrasse führte. Die Freude blieb. Sie ist noch da. Nachhaltig.

Mittwoch, 1. Januar 2020

Es ist der erste Tag eines neuen Jahres

Es ist der erste Tag eines neuen Jahres, und ich bin noch ein wenig verkatert. Ist auch nicht das erstemal, dass ich ein Jahr so beginne. Lesetag, Faulenzertag, Erholungstag. - Das ist ganz in Ordnung. Wenn alles gut geht, habe ich im Jahr 2020 immer noch 365 Tage übrig. Dank Schaltjahr. - Ich lebe mich ein im neuen Jahr. Die Agenda liegt bereit. Ich habe übertragen, was Jahr für Jahr zu übertragen ist. - Es gibt auch schon eingetragene Festtage. Einen im Juli, einen im Dezember. Freuet euch! - Vorsätze habe ich keine gefasst. Früher schon. Früher brauchte ich in der Silvester-Neujahrsnacht ein paar ruhige Minuten ganz für mich allein. Warum jetzt nicht mehr? Habe ich erreicht, was zu erreichen war? - Eher ist es so, dass eine grössere Gelassenheit eingezogen ist mit den Jahren. Sogar mir gegenüber.