Montag, 20. Januar 2020

Zweitausendsiebenhundertvierundzwan-zig Seiten

Ich habe gestern ein neues Leseprojekt begonnen. Ich will ein Buch ganz und gar lesen, das ich schon zweimal begonnen hatte, aber beidemal bei Seite zwanzig wieder weglegte. Unlesbar für mich, als ich jung war. Nützte auch nichts, dass mein lieber Götti davon schwärmte. Thomas Mann schreibt einfach umständlich, fand ich. Sätze, so lang, dass man beim Punkt den Anfang vergessen hat. Seitenweise Beschreibungen, bis etwas passiert.
Jetzt bin ich alt und habe Zeit. Ich will "Joseph und seine Brüder" lesen. Alle 2724 Seiten. Ehrenwort. Der erste Satz gefällt mir ungemein, und er ist kurz:

"Tief ist der Brunnen der Vergangenheit."

Auf Seite zwei dann steht schon so ein Thomas-Mann-ewig-langer-Satz: Er umfasst eine ganze Seite. Die Wörter mag ich nicht zählen. - Die ersten zwanzig Seiten habe ich schon gelesen. Diesmal mache ich weiter.

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