Wie muss ein Buch sein, das ich gut finde? Muss ich alles verstehen? Muss ich einverstanden sein mit den Hauptfiguren? - Ich habe gerade wieder ein Buch ausgelesen.
Diese Grossmutter, die ihren Enkel behandelt, als wäre er nicht lebensfähig ohne ihre totale Kontrolle, kam mir zu Beginn wie ein Monster vor. Sie gibt ihm nur Breinahrung zu essen, weil er anderes nicht verdauen könne. Sie backt ihm eine superfeine Geburtstagstorte, aber er darf nur riechen daran. Davon zu essen würde ihn umbringen.
Der Grossvater sagt nichts. Sagt nichts zu dieser "Erziehung" und sagt auch sonst fast nichts. Dafür verliebt er sich in eine junge Nachbarin, die dann von ihm ein Kind bekommt.
Wer versteht diese Grossmutter, die ihrem Mann zum neugeborenen Sohn gratuliert und ihn hinfort respektvoll immer "Vater" nennt. Und sie kümmert sich mehr und mehr auch um die Nachbarin und das neue Kind. Auf ihre bärbeissige Art. Aber sie kümmert sich.
"Böse, witzig, rasant" nennt eine Kritikerin die Schreibe von Alina Bronsky. - Ich bin für ein paar Tage in eine mir fremde Welt geschlüpft.
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