Donnerstag, 29. März 2012

Den Mist aufs Feld bringen

Auf dem Friedhof arbeiten die Gärtner Ostern entgegen. Natürlich müssen sie den Boden düngen. Das gehört dazu. Und wir von der Kirche sind mit den Bussfeiern auf Ostern hin unterwegs.- Mir ist ein Text des Mystikers Johannes Tauler (1300-1361) in die Hände gekommen, an den ich mich immer wieder gern erinnere:

"Das Pferd macht den Mist in den Stall, und obgleich der Mist Unsauberkeit und üblen Geruch an sich hat, so zieht doch dasselbe Pferd denselben Mist mit grosser Mühe auf das Feld; und daraus wächst der edle schöne Weizen und der edle süsse Wein, der niemals so wüchse, wäre der Mist nicht da. - Nun, dein Mist, das sind deine eigenen Mängel, die du nicht beseitigen, nicht überwinden, noch ablegen kannst, die trage mit Mühe und Fleiss auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit deiner selbst. Streue deinen Mist auf dieses edle Feld, daraus spriesst ohne Zweifel in demütiger Gelassenheit edle, wonnigliche Frucht auf."

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