Sonntag, 21. Oktober 2018

Nur eine Woche Ferien

Wir sind zurück von unseren letzten Ferien in diesem Jahr. Nur eine Woche, aber was für eine! Geendet haben die Ferien mit zwei Stunden Verspätung des TGV, weil ein vorausfahrender Zug einen "Tierunfall" hatte. Aber viel einschneidender war das grosse Unwetter in Südfrankreich. Wenige Stunden goss es wie aus Kübeln. Wir standen vor einer Schleuse kurz vor Carcassonne. Zum Glück konnten wir nicht weiter, denn in der Gegend der Stadt, wo wir am liebsten hin wollten, gab es dreizehn Tote. - Als wir zu "unserem" Schleusenwärter gingen, um ihm zu sagen, wir wüssten nicht, was tun, sagte er einfach: "Moi non plus." (Sein Keller war total überflutet, die Familie hatte sich in Sicherheit gebracht.) - Er sagte, wir sollten in einer Stunde wieder kommen, dann wisse er vielleicht mehr. - Wir hatten gerade nicht mehr viel zu essen, nicht einkaufen können, weil es im letzten Dorf  keinen Laden mehr gab. Ich fragte den Schleusenwärter, ob er uns ein wenig Mehl geben könne. - Er gab uns sein letztes Mehl und bat nur, dass wir sein schönes Glas zurückbringen sollten. - Ich fragte weiter, ob er die ganze Nacht da sei und uns helfen würde. "Oui", sagte er, "je suis là toute la nuit." - Das hat mich beruhigt. Mit dem Mehl und vielen Haferflocken buk ich ein erstaunlich feines Brot. (Hefe hatte ich für alle Fälle mitgenommen.) - Später erfuhren wir, dass die Schleuse (l'écluse) kaputt (cassée) sei und frühestens in vier Tagen wieder aufgehe. Unsere Rückreise begann.





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