Freitag, 11. Januar 2013

Nachtmahr

Ich bin alt. Ich kenne Wörter, welche Google nicht kennt oder nicht "bringt". "Mahr" oder "Nachtmahr" ist so ein Wort. Ich habe im alten Herkunftswörterbuch von 1963 nachgeschaut; es hat meinem Götti gehört.

"Mahr" ist verwandt mit "Mora", russisch, und meint ein Nachtgespenst, vorwiegend ein weibliches, was denn sonst! Diese Mara oder Mora verursacht das Alpdrücken oder die Albträume. Das Wort ist Kelten, Germanen und Slawen gemeinsam und hat im Sinn von "Zermalmerin" auch mit unserem Wort "mürbe" zu tun. - Wer kennt noch das Wort "mürbe" und hat einen mürben Teig vor Augen, der zerfällt, wenn man ihn nur fest anschaut?!

Ich will der wunderbaren Radiosendung "Schnabelweid" keine Konkurrenz machen, die jeweils am Donnerstagabend  ausgestrahlt wird und eben seltene Wörter erklärt, vorzugsweise solche aus der Mundart.

Wie bin ich heute Morgen auf "Mahr" gekommen? - Ich habe wieder sehr lang wach gelegen. Dann bin ich endlich eingeschlafen - und Minuten später aufgeschreckt, nein, aufgesprungen. Huch! Etwas in meinen Haaren! Alpmahr, wer bist du? Und ein Surren, Sirren. Ich wild um mich schlagend. - Eine Stubenfliege torkelt weg. Ich hinterher. Wilde Jagd. Muss mehr als dieser harmlosen Fliege gelten. Drachentöterin Esther hat zugeschlagen, zugedrückt. Alpmahr erledigt für eine Nacht!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen