Samstag, 8. Juli 2017

Geschichten erfinden

Ich lese äusserst zufrieden und ohne Spannung (ist das gut?) den Roman "Das Leben ist gut" von Alex Capus. - Was mich erstaunt ist einzig die Bezeichnung "Roman" - sind das nicht eher autobiografische Notizen über eine kurze Zeit im Leben des Autors. Klar, die Details sind vielleicht erdichtet, überzeichnet, aber im Prinzip lebt Capus etwa so und wirklich da, nämlich in Olten. Er führt eine Bar und schreibt. Er hat Familie. - Vielleicht kann Capus keine Geschichten erfinden wie ich. Da gäbe er mir Gründe genug, dennoch zu schreiben. Womöglich ist man kein Langweiler, keine Langweilerin, auch wenn die Phantasie nicht übersprudelnd ist. Kann sein, das eigene Leben ist Geschichte genug. Und überhaupt - brauche ich Rechtfertigungen, schreiben zu dürfen? Wo ich es doch schlicht und einfach gern tue. Ich werde gewiss sogar noch Briefe schreiben, wenn das Porto teurer wird. Versprochen!

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