Freitag, 8. November 2019

Die Stube der Verstorbenen

Wir sind am 1./2. November nicht dazu gekommen, für unsere Verstorbenen auf dem Friedhof Rosenberg ein Licht anzuzünden. Das wollten wir unbedingt nachholen. So sind wir gestern mit unserer Enkelin hin gegangen. - Zwei rote Grabkerzen haben wir gekauft und sie einerseits auf das Grab von meinem Götti gestellt und andererseits in die Urnennische von meinem Mami. - Unterwegs auf den Friedhofwegen ist Kaya munter gehüpft und hat uns ihre Eindrücke mitgeteilt. - Sehr gut, über das Sterben und das Totsein so unbekümmert zu reden. En Passant. Weil es sich ergibt. - Berührend, dass Kaya das Gräberfeld mit Grabsteinen, wo mein Götti liegt, als Stube bezeichnet hat. - Zuerst nicht verstanden, aber dann schon, habe ich ihre Bemerkung, dass Menschen, die beerdigt werden, eigentlich zweimal tot werden. Einmal sterben sie, werden begraben, und dann vermodert ihr Körper, bis nur noch die Knochen bleiben. Das zweitemal tot. - Die Baumbestattung hat sie kritisiert, weil man da keinen Namen hintun könne. (Ist ganz in meinem Sinn; ich möchte auch meinen Namen hinterlassen.) - Kaya hat sich auch für Fotos auf den Grabstätten und den ganzen Blumenschmuck interessiert. Traurig, wo nichts war. Den Friedhof als ganzen hat sie schön gefunden. Das tue ich auch. Auf dem Rosenbergfriedhof möchte ich bestattet werden.

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