Montag, 12. Dezember 2011

Entzug

Jetzt weiss ich endlich, wie es sich anfühlt, auf Entzug zu sein. Seit Freitag funktionierte das Internet nicht bei uns. Nicht unser Fehler. Aber ich konnte nichts nachschauen bei Google, nicht mittun auf Facebook und keinen Tagebucheintrag formulieren. Echt, das gibt ein Gefühl von Gewürgt werden. Keine Luft bekommen. Abgehängt sein. Im Stich gelassen. Nicht mehr dazu zu gehören. Esther allein auf der Welt. Schrecklich!

Was habe ich bloss getan in diesen drei Tagen ohne Internet?

Ich war in Reinhards super Konzert. Habe in Göschenen mit einer spannenden Person Zmittag gegessen (Reto war auch dabei), ganz real und live. In Meien die durchgehende Schneedecke bestaunt. Kalte Füsse in Reality bekommen. Und am Sonntag, am Sonntag waren 24 Kinder bei uns im Pfarrhaus! Ich kenne alle mit Namen. Ich habe eine coole Geschichte erzählt, ganz selbst, nämlich die Weihnachtsgeschichte. Wir haben in der Kapelle Kerzen für unsere Lieben angezündet, und Reto hat eine Riesenschüssel Mousse au chocolat gemacht, das rübis und stübis aufgegessen wurde. Die Finger haben weh getan vom Nägeli in Orangen stecken. Und am Abend waren wir so müde und so glücklich und haben das Internet so was von vergessen. Erst als das Glück ein wenig aufgebraucht war, ist es uns wieder in den Sinn gekommen. Und jetzt funktioniert es wieder.

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