Mittwoch, 26. Februar 2014

Konfetti

Reto hat sie nicht so gern, die bunten Kleinstpapierchen überall in unserer Wohnung. Aber ich streue sie, so gut es geht, und finde es schade, wenn Reto so viele wie möglich beseitigt. Er denkt daran, dass er vorgestern die ganze Wohnung gesaugt hat. Ich denke an die Menschen in Wassen, mit denen wir gestern ein wenig gefasnachtet haben. Könnte ich ja auch ohne Konfetti, aber ich lasse mich gern sinnlich erinnern. Muss sehen, fühlen, riechen, hören, tasten.

Jedenfalls war es ein ereignisreicher, intensiver Tag gestern. Von Freunden im Auto, im neuen "gibeligääle" (ganz und gar gelben) mitgenommen, vor dem Betagtenheim abgeladen und abschiedsverküsst, vom Heimleiter mit langen grauen Perückenhaaren begrüsst und mit Tranksame versorgt, von Betagten und Nichtbetagten wohlwollend bis freudigst begrüsst, sassen wir am langen Tisch oder gingen umher, plauderten da mit einer und klopften dort einem auf die Schulter. Und gaben Grüsse mit auf den Heimweg an die, die wir auch gern gesehen hätten. Ein andermal. Warum kann man an einem Nachmittag nicht alle sehen und mit allen reden? Die eine nimmt es uns übel, dass wir zur anderen noch zu Besuch gingen. Hassten wir alle es nicht schon in der Schule, wenn die LehrerInnen die einen bevorzugten und die anderen kaum beachteten. Gerechtigkeit ist ein Ideal, aber nicht wirklich praktizierbar.

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