Donnerstag, 20. Februar 2014

Panoptikum

Also, ich habe gemeint, "Panoptikum" bedeute eine Gesamtschau, ein rundherum alles sehen. Und wenn man alles sieht, kann man es bedenken, und dann "chunnt me druus" (versteht man). So "panoptisch" habe ich nämlich die letzten zwei Nächte verbracht. Kommt ja immer mal vor bei mir. Dass ich wachliege und dann eben SEHE.

Was sehe ich? - Mein Leben oder Ausschnitte davon. Menschen, mit denen ich durchs Leben ging oder noch gehe. Orte, wo ich war. Geschehnisse, die mir widerfuhren oder die ich verursachte. - Und ich höre. Sätze, die jemand sagte. Wellenrauschen am Meer. Wind in den Bergen. - Und ich schmecke. Den besten Himbeersirup meines Lebens, den Mami gekocht hatte.

Tönt jetzt besser als es sich anfühlt in "panoptischen" Nächten. Und weil ich das Wort "Panoptikum" nachgeschlagen habe, erstaunt es mich nicht einmal so sehr, dass es in erster Linie "WACHSFIGURENKABINETT ODER KURIOSITÄTENSAMMLUNG" bedeutet. Ja, ja, meine Nachtfiguren sind manchmal erstarrt in Posen wie die Figuren von Madame Tussaud in London. Und die Geschehnisse, die ich nächtens erinnere, bedeuten keine Gesamtschau, sondern sind eher eine kuriose Ansammlung von Gruselgeschichten. Halt Nachtmahr. Gut, dass jetzt wieder Tag ist.

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