Freitag, 28. Februar 2014

Mal ufe, mal abe

Ein kleines Kind wie unsere Enkelin lebt jede Stimmung aus. Sie lacht, sie weint, sie reklamiert. Sie ist begeistert, sie ist entsetzt, sie hat Angst. Alles sieht man ihr an oder jedenfalls fast alles. Nur noch selten sind wir völlig ratlos, was in ihr vorgeht. Dabei ist sie erst acht Monate alt. Und doch hat sie schon ein reiches Repertoire sich auszudrücken.

Schade, schade, dass sie später im Erlernen von Konventionen (=Übereinkünfte der Gesellschaft) ihr Ureigenes teilweise wieder verlernen wird! Jedenfalls ist das zu befürchten. - Ich erinnere mich an eine Kinderweihnacht, wo ich lieber Tränen hinuntergewürgt habe, als dass ich unhöflich gewesen wäre. Ich erhielt eine Schachtel Pralinés anstelle des sehnlichst gewünschten Kanarienvogels. - Jedenfalls zuerst. Als mir der Kanarienvogel dann doch noch überbracht wurde, kam ich in ein arges Gefühlschaos. Wie kann man sich freuen, wenn gerade noch soviel Traurigkeit im Hals sitzt!

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