Montag, 20. April 2015

Noch vor einem Jahr...

Vor einem Jahr wurde die alte Dame neunzig Jahre alt, und sie liess sich feiern. Trug das Ihre bei zur Festlichkeit. Machte sich schön. Kleidete sich elegant. - Sie konnte noch alles. Im Dorf einkaufen. Kochen. Das volle Programm. - Jetzt ist sie gestorben. Wie schnell das geht. Wie schnell wir gehen. Ob wir hundert Jahre alt werden oder nur siebzig. Und mit jedem Mensch geht eine ganze Welt unter. Mit ihr auch. Ihre Ausdrücke. Ihre Art, die Welt zu sehen aufgrund ihrer Erfahrungen. - Bei ihr habe ich die besten Artischocken meines Lebens gegessen. Und ich durfte in jungen Jahren dorthin reisen, wo sie herkam. Ich lernte ihre Mutter kennen. Wir feierten den Sommer und "la famiglia". Das ist, was wir tun können, solange wir leben - das Leben dankbar feiern. Und unsere Vorderen nicht vergessen. In meinem Buch schreibt Ernst Halter:

"Ist vielleicht, dass ich noch da bin, erträglicher, wenn ich den Abgegangenen, während ich an sie denke, die Erde und die Schmetterlinge zeige?"

Das Hochbeet erneut bepflanzen und der alten Dame erzählen, was da kommt...

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