Montag, 14. September 2015

Sich nicht ins Bockshorn jagen lassen

Die Redewendung kennen wir, aber was bedeutet sie? - Ich habe dreierorts nachgeschaut, aber überall steht, dass die Deutung unklar ist. Im Herkunftswörterbuch von meinem Götti wird erklärt, dass es sein könnte, aber auch gar nicht sicher ist, dass mit dem Bockshorn eigentlich das Ziegenfell gemeint ist, in das sich zu irgend einer anderen Zeit Delinquenten hüllen mussten, die dann nachts im Dorf herumgetrieben wurden. Strafen erfanden die Leute, unglaublich! Aber besser Ziegenbockfell als Scheiterbeige. - Schnell zu einer anderen Deutung, ehe uns die heutigen Folter- und Mördermethoden vor Augen kommen. Nicht nur, aber auch diejenigen des IS. - Es gab auch noch ein Kräutlein namens Bockshorn(klee), das gemein stinke. Auch damit konnte man den Leuten Angst machen. Und im Urner Wörterbuch, das ich sehr liebe, wird von einem Bockshorn erzählt, das als lautes Musikinstrument an der Fasnacht zum Zuge kommt. Damit kann man wohl die Eine und den Anderen auch jagen.

Lassen wir Bedeutungen Bedeutungen sein und lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen von heutigen Politikern. Sei es in der Rentendiskussion, sei es in Migrations- und Flüchtlingsfragen. Es ist immer zu überlegen, was besagte Politiker von unserer Angst haben. Was sie für sich selbst erreichen oder behalten wollen. Lassen wir uns nicht herumjagen wie aufgestörte Viecherlein. Halten wir Stand.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen