Dienstag, 29. September 2015

Sich verirren

Wir waren nie in Gefahr, und doch war unsere Verirrung in Edam ein einschneidendes Erlebnis für mich. - Reto und ich wollten den Grosseinkauf für einen Bootstag besorgen. Fröhlich zogen wir los. Edam konnte nicht gross sein, und wir würden schnell einen Supermarket finden. - Die anderen hatten vor, ans Meer zu gehen. Wir dezidiert NICHT. - Aber was fanden wir auf Anhieb? Ein Meer mit besonderer Stimmung. Gerade schien noch die Sonne, aber Wolken zogen auf. Die Fischer sammelten Fische und Gerätschaften ein und verzogen sich nullkommaplötzlich. Wir standen noch und staunten in die aufkommenden dräuenden Wolken. Und rannten dann ins nahe Restaurant.

Eine gute Kaffeeweile später gingen wir wieder los. Nieselregen. Dreimal fragten wir nach dem Supermarket. Beim dritten Mal "stöckelte" Reto vor lauter Verzweiflung fast eine Velofahrerin. Aber sie wies uns den Weg. WIR FANDEN. Wir kauften ein und wollten dann zum Schiff zurück. Und da geschah, was mir eigentlich nie passiert: Ich verlor die Orientierung. Total! Rundum waren Quartierstrassen. Einfamilienhäuser noch und noch. Kein markanter Punkt. Null Kirche. Verlorenheit. Bis wir wieder fragten. "Look there! The Tower!" meinte der Quartiermensch. Und jaaaa, dort war der Kirchturm! Orientierung wiederhergestellt.

Wir müssen normalerweise nicht in der Welt herumirren. Wir haben es seeeeehhhhr gut.

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