Samstag, 12. November 2016

"Lullaby"

Es ist Morgen. Ich habe ausgiebig Zeitung gelesen. Dabei wird man nicht fröhlich. Mehrere Seiten Trump samt Fotos von seiner ganzen Familie. Was tun die alle an meinem Esstisch? Fuck! Weg mit euch! Blättern! Nun ist auch noch Ilse Aichinger gestorben, "Jahrhundertzeugin und grosse Autorin", wie sie genannt wird. Ich habe meinen Holzschemel unter dem Bett hervor geholt, um an das Interview-Buch mit Aichinger zu kommen. Gemäss Simone Fässler im "Tagi" gibt es "Präsenzen, die nicht vergehen, sich nach dem Tod sogar noch verstärken". Nun habe ich zu tun - Leonard Cohen hören, Ilse Aichinger wieder lesen. Ich habe mir zum Trost schon morgens das Wiegenlied "Lullaby" von Leonard zu Gemüte geführt. Wirkt nur halbbatzig. Vielleicht muss ich es so oft wiederholen, wie mir Werbungen on TV vorgeführt werden. Oder ich halte es mit Aichinger's Satz: "Ich finde, dass positiv denken das Gegenteil von Denken ist." - Leonard und Aichinger - lustig wird das nicht heute.

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