Freitag, 1. Mai 2015

Jacques Herzog, Archiekt

Wir sollen uns bewegen. Und wir haben Zeit, die kleine oder grosse Hegi-Tour zu machen. Gestern spazierten wir durch den Eulachpark - einmal mehr. Andere tun es auch, eigentlich bei jedem Wetter. Gestern ist mir aufgefallen, welch interessante Menschen einem da oft entgegenkommen. Ein junger Freak in ausgefallenen Kleidern und mit fröhlichem Gesicht. Eine Asiatin mit Kinderwagen, die in "Schwiizerdütsch" grüsste. Die Frau mit den zwei winzig kleinen Hunden. Am grössten sind die Ohren. Kinder auf Trotinetts, die heute natürlich anders heissen. - Ich hätte plötzlich Lust gehabt, die Leute kennenzulernen. Aber wie macht man das? Ich kann mich ja nicht jemandem in den Weg stellen und sagen: "Hallo, Sie sehen interessant aus. Darf ich Sie kenenlernen?"

Im "Tagi-Magi" von letzter Woche ist ein Interview mit dem Architekten Jacques Herzog, das mich berührt. Er war anfänglich dabei, die Weltausstellung in Mailand mitzugestalten. Er ist ausgestiegen, weil dann doch alle machten, was sie wollten - konzeptlos, einigermassen. Seine Idee war, am Hauptboulevard einen laaangen Tisch aufzustellen, wo jedes Land vor seinem Pavillon seine Produkte hätte auftragen können. "Ein langer Tisch wie beim Abendmahl, an dem die ganze Welt zu Gast ist." - Das gemeinsame Thema an der Weltausstellung heisst "Feeding the Planet, Energy for Life." - Ernährung für alle. Leben für alle. Die Schweiz verteilt Apfelringli.

Zurück in den Eulachpark! - Jacques Herzog meint, dass die Schweizer ihre Nachbarn nicht wirklich mögen. Deshalb seien wir ein wenig unfreundlich und auf Distanz bedacht. "Für jegliche Idee von Stadt ist es aber fundamental wichtig, dass man mit anderen in Kontakt treten will." - Will ich eigentlich, aber wie? Und - ehrlich gesagt, es gibt auch wenige, die mir Angst machen.

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