Dienstag, 30. August 2016

Eine Kartoffel jüngelt im Keller

Ich gebe es zu, den Sommer hindurch haben wir die Schweizer Kartoffel, das Kulturerbe meiner Ur-Mütter, fast vergessen. Vergessen im Keller. Haben stattdessen Pasta vertilgt und Pizza Marinara und italienischen Wein durch die Gurgel rinnen lassen. Nix von Rösti oder Härdöpfustock! - Aber unterdessen steht der Herbst ins Land und erinnert an kommende Kartoffelstauden-Mottfüür. (Motten bedeutet: vor sich hin glimmen und rauchen.) Da sollen die Kartoffeln vom letzten Jahr schnell aufgebraucht werden, damit wir uns an den neuen gütlich tun können. Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel. Ehr und redlich wahr! - Der Abstieg in den Keller hat dann gleich zum Fotoapparat greifen lassen: Eine Kartoffel, die im Keller jüngelt, ist mir bisher noch nie begegnet. Nicht einfach weisse Sehnsuchtstriebe hat die schrumpelige Kartoffelmutter gemacht, nein, sie hat gleich fünf winzige Kartöffeli zur Welt gebracht. Sie wären wachsend, aber zur Unzeit.

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