Freitag, 19. August 2016

Eine Sammlung der Bücher, die mich begleiten

Einer Zeitschrift ist ein Büchlein beigelegen, in das ich meine Behalte-Bücher eintragen kann. Ich entscheide jeweils am Ende eines Buches wirklich, ob ich es behalten will, verschenken oder dem Papierkorb übergeben. Die Kriterien fürs Behalten sind strenger geworden, weil ich schlicht und einfach zu wenig Platz habe für eine umfangreiche Bibliothek. Dabei trage ich immer noch die Erinnerung in mir von einem Ferienhaus, in dem ich vor Jahren genau eine Nacht sein durfte. Ich schlief oder schlief eben gerade nicht - in einem Zimmer, dessen Wände von unten bis oben und von rechts bis links voller aufgestapelter Bücher waren. Ausgespart nur Fenster- und Türöffnung. So etwa wünsche ich mir das Paradies. Vielleicht noch mit einem Glas Rotwein ab und zu und etwas Gesellschaft hie und da.

Item, meine Behalte-Bücher! Eines der letzten heisst "Auf bald" und ist vom kürzlich verstorbenen Schweizer Autor Markus Werner geschrieben worden. Kein besonders fröhliches Buch - die Hauptfigur geht auf den Tod zu - aber schön. So Sätze wie:

"Ich trank am hellen Tag zwei Gläser Wein zu Schubert."
"Tourismus muss strafbar werden."
"Bis in den Tod in Liebe fremd geblieben..."
"Zuweilen glaube ich, dass mir, solange ich erzähle, nichts widerfahren kann. Ich aberglaube es."

Ich habe in meinem kleinen bevorzugten Buchladen am Kirchplatz gefragt, weshalb man Markus Werner lesen muss. Meine Lieblingsbuchhändlerin hat mich überzeugt.

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