Sonntag, 4. August 2019

Nicht fragen sondern tun

Fragen finde ich eine Kunst. Reto beherrscht sie besser als ich. Er ist auch neugieriger als ich. Aber es ist nicht nur dies, er kann einfach oft die richtigen Fragen stellen, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Er scheut sich auch nicht, mit dem Wetter zu beginnen. Darüber können ja alle etwas aussagen. Aber dabei bleibt es dann nicht. Reto fragt weiter. - Vielleicht ist es auch so, dass ich gern selber erzähle. Vielleicht möchte ich gefragt werden. - Am liebsten ist mir, wenn alle am Gespräch teilhaben können. Wenn es leicht hin und her und herüber geht. Wenn es alle interessiert. -

Fragen ist eine Kunst. Aber manchmal fragt man auch zu viel. - Heute Morgensind wir wieder, wie so oft am Sonntagmorgen, zum Goldenberg spaziert. Unser Begehr war ein Glas Weisswein an der Aussicht. Man sieht so schön über die ganze Stadt und noch weiter. Am weitesten, wenn man direkt an der Mauer mit den Eidechsli sitzen kann. Und warum sollte man dies nicht können, wenn noch kaum jemand da ist. -

Leider haben wir gefragt, ob wir da sitzen könnten, obwohl schon gedeckt war. Aber nicht reserviert! Nur gedeckt waren alle besten Aussichtsplätze. - Der Kellner wand sich, aber wies uns eben doch an einen inneren Tisch. Wir waren nicht zufrieden, aber wir fügten uns. Ein bisschen grummelnd. - Etwas später kam ein anders Paar. Die räumten einen favorisierten Tisch einfach um - und bekamen ihren Kaffee problemlos dort, wo wir auch gern gesessen wären. - Zu viel fragen ist nicht gut. Tu, was du tun willst!

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