Sonntag, 12. Januar 2014

Ein neues Adressbüchlein

Ewige Arbeitsjahre lang kaufte ich mir gegen Ende des Kalenderjahres immer dieselbe dicke, neue Agenda, um darin alle meine Verpflichtungen, aber auch die geplanten Freuden einzutragen. Wobei Verpflichtungen und Freuden oft sehr wohl ineins fielen. Ist eine Taufe nicht eine der wunderbarsten Freuden? Eine Trauung? Ein Kirchenfest?

Diesmal aber ist meine neue Agenda sehr dünn - der Verpflichtungen sind viel weniger geworden. Die neue Agenda enthält kein integriertes Adressverzeichnis. Also habe ich mir ein kleines, feines, ledernes, weinrotes Adressbüchlein gekauft. Und diese Woche habe ich die gesammelten Adressen übertragen. Das war eine wahrlich langwierige Arbeit. Und sie stellte mich vor Fragen:
  • welche Adressen behalten, welche lassen?
  • wo ist Hoffnung, dass man sich wieder einmal sieht?
  • wo besteht noch Trauer über eine abgelegte Beziehung?
  • wer wird wohl umziehen?
  • wer stirbt?
  • wer hält neu Einzug ins Büchlein, von dem/der ich noch nichts weiss?
Ich erinnere mich gern an das Adressbüchlein meiner Mutter. Eine Fundgrube über ihren Tod hinaus.

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