Dienstag, 27. Oktober 2015

Rösslispiel

Ein "Rösslispiel"" ist gemäss Wörterbuch eine "auf Jahrmärkten und Volksfesten aufgestellte, sich im Kreis drehende Scheibe mit verschiedenartigen Aufbauten". Grässlich, diese technische Definition eines Karussells! Wobei "Karussell" in meinen Aargauer Ohren fern tönt, fremd. Ein "Rösslispiel" aber riecht nach Gebrannten Mandeln, schmeckt nach Magenbrot, verspricht schon von fern viel kindliches Vergnügen. Oh, diese Pferdchen! Diese Kutsche! Andere Aufbauten braucht es gar nicht. Kinderglück bis heute.

Nochmals Peter Bichsel: Er hat ein Miniaturrösslispiel, das er laufen lässt, wenn er Stille braucht. Die Musik sei ja so fein, dass sie nicht stört sondern die Stille wohltuend unterstützt. Und dann hat Peter Bichsel erzählt, wie er als Bub das Rösslispiel erlebt hat. Erstmals war er alleine unterwegs - weg von den Eltern, zurück zu ihnen. Alleine unterwegs, aber sicher. Und genau so empfindet er die Eisenbahn - als "spiessbürgerliches Fluchtinstrument mit gesicherter Rückkehr". - Wir haben vor zwei Wochen das GA abgegeben und heute beschlossen, dass wir es unbedingt wieder brauchen. Flüchten müssen wir nicht, aber freiheitlich reisen wollen wir schon.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen