Samstag, 14. Januar 2017

Ein Junge von fünfzehn Jahren

Ein Junge. "En Bueb". Er sass mehrmals an unserem Tisch in Wassen. Er spielte mit uns, bastelte mit uns, ass mit uns Kindermenüs. An Geschichtentagen im Pfarrhaus. Er war mit uns im Ministrantenlager. - Vor einer Woche ist er mit Freunden zum Skifahren in die Urner Berge aufgebrochen. Jetzt ist er nicht mehr. Eine Lawine hat ihn erfasst. Gar nicht so viel Schnee, aber Steine, Geröll, Felsen. Er hat den Aufprall nicht überlebt. - Vor einer Woche hat er noch gelebt. Jetzt ist er nicht mehr. Gestern wurde seine Asche in die Erde gelegt. Er ist nicht mehr. An der Trauerfeier gestern war die Rede vom unerforschlichen Willen Gottes. - Irgend ein Gott hatte nichts damit zu tun. Auch kein Willen von niemandem. Es war ein Unglück, ein ganz schreckliches Unglück. Am Tisch seiner Eltern, seines Bruders und seiner Schwester klafft eine Lücke. Eine schreckliche Lücke.

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