Freitag, 26. Juli 2013

Der Garten des Paradieses

Gestern war es heiss. Wir sind trotzdem auf die Reise gegangen. Mit dem Zug nach Stein am Rhein. Mit dem Schiff nach Steckborn. Auf dem Oberdeck war kein einziger klitzekleiner Platz am Schatten frei. Also brütende Sonnenhitze. Ich ohne Sonnencrème.

Ab Steckborn wollten wir wandern. Bei brütender Sonnenhitze. Der "Steckborner Rundwanderweg" führte ausserdem aufwärts. Und die Bremsen fielen uns auch fast sofort an. Wir wedelten ständig mit den Armen. Wir schauten uns an und dachten dasselbe: Sind wir eigentlich bei Trost??!!!

Dann führte uns der Weg weit über den Ort hinauf. Wir sahen den Untersee unter uns und den Zeppelin über uns. Und dann standen wir an einem Sonnenblumenfeld und schauten den Hummeln zu, die emsig Futter suchten auf den tausenden und tausenden gelben Blumen, deren Köpfe alle in dieselbe Richtung schauten - eben der Sonne zu. In uns wurde es still. Wir waren einverstanden mit unserem Weg, der nicht rundum führte, sondern in den nächsten Ort, nach Berlingen. Hatte nicht Reto gesagt: "Ein Restaurant mit einem Tischchen unter Bäumen wäre schön!" - Wir fanden es in Berlingen. Und ein Schiff fuhr auch noch zurück nach Stein am Rhein. Diesmal mit soviel Schattenplätzen, dass wir uns gleich noch zwei kühle Gläschen Weisswein bestellten, denn wie pflegte mein Mami zu sagen: "Man muss die Feste feiern, wie sie fallen."

Und was sagte der heilige Bernhard von Clairvaux vorausschauend zu unserem gelungenen Tag:

"Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füssen sondern mit offenem Herzen."

Dort waren wir, in einem "Garten des Paradieses" und wohl bei Trost.

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