Freitag, 9. August 2013

pro spezie rara

Heute haben wir zum Zmittag rote, sonnengelbe und weisse Krautstile gegessen. Und im Kühlschrank liegen zwei Rüebli mit je mehreren Beinen. Ihre Farbe ist "normal"; die gelben haben wir schon gegessen. Sie schmeckten nach Rüebli, so wie die Krautstile nach Krautstilen schmeckten. Ich habe die "Gemüser" am Markt in der ehemaligen Sulzerhalle im Eulachpark gekauft. Sie wachsen im Schaugarten vom Schloss Hegi in unserer Nähe. Es sind seltene Sorten, welche von "pro spezie rara" erhalten werden. Sie schmecken, und sie sind Teil von Gemüse- und Blumensorten und von Tierarten, die alle erhalten werden sollen. - Warum? - Wegen der kulturellen Vielfalt. Dass nicht eines Tages nur noch Grossverteilerzeug erhältlich ist, das nach fast nichts schmeckt. Rote, sonnengelbe und weisse Krautstile machen einfach auch den Augen Freude beim Essen. Ist das nötig? - Nein, aber schön.

Pro spezie rara - vor langer, langer Zeit sahen wir in Zürich allerlei Tiere, die erhalten werden sollen. Unsere Kinder waren noch Kinder und hatten grosse Freuden an den besonderen Geissen, Hühnern und dem Wollschwein. Auf dem lieben langen Heimweh "nörzte" (= jammerte, bettelte) Stefan, er wolle "es Säuli haa". - Krautstile der besonderen Art sind da einfacher!

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