Montag, 12. August 2013

Wir sind doch nicht mehr in einem Pfarrhaus

Als wir im Pfarrhaus von Wassen wohnten, lag es auf der Hand, dass ab und zu "Hilfsbedürftige" im weitesten Sinn an der Tür standen: Pilger, die ein Bett suchten, Bettler, die Geld "schnorrten" (ich gebe, wenn die Geschichte gut ist, die man mir erzählt) oder einfach Freunde, die ein Kafi brauchten.

Jetzt wohnen wir ganz und gar privat. - Heute war ich gerade am Telefon, da ertönte auch noch unsere Türglocke. Reto öffnete und kam lange nicht mehr, dann aber mit einem jungen Mann, der Tränen in den Augen hatte. Er wollte seiner Mutter telefonieren. Er sagte ihr, dass, wenn sie ihm nicht helfe, er unter den Zug gehe. - Wir wurden durch Zuhören mitverantwortlich. Verrückt!

Ich habe den jungen Mann (18 jährig) im Begleiteten Wohnen "abgegeben", wo er lebt und leidet. Ein gutes Gefühl habe ich nicht, aber wer bin ich, dass ich einem Wildfremden helfen könnte. - Wenn er wiederkommt, was dann?? - Dann werde ich ihm Grossmutter. Ein wenig.

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