Montag, 11. August 2014

Crèmeschnitten

Kürzlich lagen im Coop sechs herzige Crèmeschnittchen appetitlich verpackt vor mir. Ich habe widerstanden. - Heute nicht! Was man nicht tun sollte - am Montag den Gelüsten von Wochen nachgeben. Am Montag sind die Dinger nicht mehr frisch. Letzter Tag, an dem sie verkauft werden. Und ich habe gekauft. Selber schuld.

Crèmeschnitten erinnern mich immer an mein Gotti. Immer. - Sie hat sie selbst gemacht. Knusprig frisch gebacken, eine Spur zu dunkel, was ich besonders liebe, wurden sie uns zu Kaffee auf schönem Porzellangeschirr serviert. In der weissen Glasur hatte es nicht nur Puderzucker und Zitronensaft. Da war ein bisschen Kirsch versteckt. Es schmeckte einfach himmlisch oder "gottlich" (Abwandlung von "göttlich" zu Gotti-lich). Das ist ein ewig grosses Glück für mich, weil auch die schlechteste Montagscrèmeschnitte voller Erinnerung und nicht nur voll halbzerfallender gelber Crème steckt.

Muss mal überlegen, welche anderen wiederkehrenden Dinge ebenfalls durch die Erinnerung köstlich sind.

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