Freitag, 24. Mai 2013

Nicht keine Verpflichtungen

Hatte ich das gemeint? Dass ich keine Verpflichtungen mehr hätte nach der Pensionierung. Hatte ich das wirklich gemeint? - Nun, dann war das eine falsche Meinung. "Meinungen" sind halt eine gar unsichere Sache. "Meinen bedeutet, etwas für wahr halten." So habe ich bei Professor Ferber im Fach Philosophie gelernt. Für wahr halten, ist noch lange nicht wirklich wahr. Das lerne ich jetzt.

Nach der Pensionierung sammelt sich weiterhin Staub in der Wohnung; er ist ab und zu zu entfernen. Nach der Pensionierung haben die Katzen weiterhin Hunger; sie sind zu füttern. Nach der Pensionierung habe ICH Hunger und Durst; Reto ist am Einkaufen. Am verrücktesten ist das Papier, das ungefragt kommt und sich türmt und abgetragen werden muss: Rechnungen, amtliche Mitteilungen, Privatpost, Bettelbriefe, Werbekataloge, Zeitungen, Kirchenpost, Post, Post, Post.

Und dann liegen noch die unerledigten Aufträge im Gestell, die drängen. Selber schuld. Ja gesagt, als ich dachte, es könnte mir langweilig werden nach der Pensionierung.

Ich MUSS. Eine Verpflichtung ist so verpflichtend, dass es nun nicht mehr anders geht als ihr nachzugeben: Ich schreibe für die "FAMA", die feministisch-theologische (Frauen)Zeitschrift einen Artikel. Über die Kirche als Arbeitgeberin. Jetzt, wo ich pensioniert bin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen