Dienstag, 29. April 2014

Ein letztes Mal...

Nochmals, aber zum letzten Mal, "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". - Ich habe das Buch mit ungläubigem Staunen zum zweitenmal fertig gelesen.

Florentino Ariza liebt Fermina Daza ein Leben lang. Davon 53 Jahre lang von Ferne, aber unbeirrt. Und sein grösster Wunsch erfüllt sich, wenn auch sehr spät, dass seine Liebe erwiedert wird. Und sie wird es auf einem Flussschiff. Zu den Zeiten der Cholera (=Pest) hissen sie auf dem Schiff die Cholera-Flagge und können dann nicht mehr an Land. Aber das wollen sie auch gar nicht, weil sie an Land ihre Liebe nicht zu leben wüssten, auf dem Schiff aber schon:

" Das Fest auf dem Wasser hatte ein eigenes Dach. In jener Nacht stieg Fermina Daza unter den Ovationen der Mannschaft in die Schiffsküche hinunter und kreierte für alle ein Gericht, das Florentino Ariza für sich Liebesauberginen taufte.

Tagsüber spielten sie Karten, assen bis zum Platzen und hielten steinerne Siestas, aus denen sie erschöpft erwachten, kaum aber war die Sonne untergegangen, liessen sie die Kapelle aufspielen, assen Lachs und tranken über den Durst hinaus Anissschnaps.

In einigen Dörfern wurden barmherzige Böllerschüsse für sie abgegeben, um die Cholera zu vertreiben, und sie dankten mit einem traurigen Tuten.

Der Kapitän fragte: Was glauben Sie, wie lange wir dieses Scheiss-Hin-und Zurück durchhalten können?" - Florentino Ariza sagte: "Das ganze Leben."


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