Montag, 27. Juli 2015

Sprachbilder können das politische Verhalten einer Nation lenken

Menschen mit Zivilcourage bewundere ich. Gern hätte ich ein wenig mehr davon. Manchmal sage ich, ich wäre gern eine grantige Alte. Aber ich meine damit nicht, dass ich hässig herumtue, sondern dass ich sage, was ich wirklich denke. Bei einem blöden Witz nicht lache. Politisch nicht dem Mainstream nachplappere, sondern selber denke und selber formuliere, was ich ausdrücken will. Und dass ich mich nicht über den Tisch ziehen lasse. Kritisch bin und bleibe.

Ich bewundere Vivienne Westwood, die gemäss Tagesanzeiger mit 74 Jahren "rüstig und rebellisch" sei. - Warum muss das Alter erwähnt werden? Traut man den Alten die Rebellion nicht zu? - Vivienne Westwood kämpft im Moment gegen Shell und will die Arktis retten. Immerhin 60 Berühmtheiten hat sie gewonnen, die öffentlich und auf Plakaten ihr selbst entworfenes T-Shirt tragen mit der Aufschrift "Save the Arctic". "Sie meint es ernst" fügt der "Tagi" an. Selbstverständlich meint sie es ernst, wie auch Frau Sommaruga ernst meint, was sie sagt, wie auch ich ernst meine, was ich schreibe und sage.

Sprache ist mächtig, sehr mächtig. Die Frage ist ständig, wessen Reden wir trauen. "Ständig werden wir mit Sprache manipuliert." steht in einem "DIE ZEIT" - Artikel. Und weiter:

 "Wie ich die Dinge bezeichne - einen Gegner, ein Projekt, ein Produkt - bestimmt mit, was andere darüber denken. Andererseits werde ich täglich mit Worten manipuliert, von Politikern, Werbern, von Journalisten und Juristen, von Kollegen und Geliebten."

Es war einmal, als Reto noch überzeugt war davon, dass er durch Werbung nicht zu beeinflussen ist. Es war einmal, als wir noch unschuldig glaubten.

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