Freitag, 13. März 2015

Laboratorium für zeitgenössischen Tanz

Unser Sohn gewinnt in vielen Wettbewerben die tollsten und "kurligsten" (seltsamsten) Preise. - Gestern durfte ich mit ihm ins "Theater am Gleis" in Winterthur. Improvisierter Tanz war angesagt. Wir machten uns keine Vorstellung. Und so ging es los und ging es weiter:

Eine dunkle Bühne, Ahnung von drei Frauen, die am Boden liegen, zwei Musiker sitzen bereit. Dann nichts. Oder doch etwas. Licht breitet sich in drei Bahnen aus. Je eine Bahn, eine Farbe pro Frau. Sie liegen am Boden. Die Musiker machen keine Musik. Wir warten.

Klopfgeräusche nach langer Zeit. Eine Frau steht auf und bewegt sich. Bewegt vor allem die Arme , die Hände. Auch der andere Musiker bringt sich ein. Trompete mit Dämpfer. Musik, die nervös macht, in die Zähne schiesst, unerträglich wird, schön wird wie Walgesang. Zwei Zuschauerinnen gehen. Wir bleiben bis am Schluss.

Speziell war es, sagen wir beim Weggehen. Speziell bedeutet in unserer Familie, dass man etwas ratlos ist, dass man es nicht einordnen kann, dass es nicht wirklich gefiel. Aber wir waren da und haben uns etwas zugemutet. Handelte der Tanz vom ganzen Leben? Erwachen, aufstehen oder nicht-aufstehen-können, aufeinander zugehen, auseinander gehen, wieder allein, zu Boden gehen.

Reto ist froh, dass er nicht mitgekommen ist.

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