Sonntag, 15. Mai 2016

Galsan Tschinag - ein Schamane

Bücher sind eines meiner Glücke. Sie führen mich manchmal in fremde Welten und auch wieder zurück zu mir oder sogar noch tiefer zu mir. - Unsere Familie wird im September in einer mongolischen Jurte ein Familienfest feiern. Und jetzt habe ich das Buch eines mongolischen Autors fertig gelesen. "Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind" heisst es und handelt vom ganzen, wunderbaren, schrecklichen, verrückten, kostbaren Leben. Dass der Autor Galsan Tschinag Schamane ist, habe ich mehrfach vermutet, aber bei der Rede des Grossvaters in der Geschichte definitiv bestätigt bekommen. Er sagt zum Gerichtspräsidenten, der alles ins Lot bringt:

"Ich wage anzunehmen, du hast mich in deine Herzjurte ebenso eingelassen und mich somit angenommen als einen, der dir bisher irgendwie gefehlt hat. Vielleicht einfach als einen Mitbewohner der grossen Erdenjurte, oder aber auch als einen ganz Bestimmten, nach dem du in deiner Geistessteppe, deinem Seelenozean seit Jahr und Tag gesucht hast."

Was wäre, wenn wir einander tatsächlich nicht zufällig über den Weg laufen würden? Wenn wir einander gegeben wären zur Unterstützung oder zur Herausforderung?

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